Von der Trommel bis zum Hasen

Zur Berlinale erzählt der Fotograf Jim Rakete mit einer Porträtreihe die Geschichte des deutschen Films.

Volker Schlöndorff mit der Original-Blechtrommel auf der Filmstraße in Babelsberg, Nora Tschirner mit dem Keinohrhasen im Dekolleté, Wim Wenders mit dem leuchtenden Michelinmännchen, das in seinem Meisterwerk „Im Lauf der Zeit“ an Rüdiger Voglers LKW hängt, Moritz Bleibtreu mit der Beretta aus „Knocking On Heavens Door“ – vier Bilder, vier Geschichten, die alle Teil der großen Geschichte des deutschen Films sind. Sie gehören zu einer Porträtreihe, die der Berliner Fotograf Jim Rakete für die Wiedereröffnung des Neuen Deutschen Filmmuseums Frankfurt im Sommer 2011 anfertigte.

Pünktlich zur Eröffnung der 61. Berlinale am 10. Februar sind diese Aufnahmen bis zum 11. März in der Berliner Kunsthalle Koidl zu sehen. Die Ausstellung trägt nach Wim Wenders‘ dunklem desillusionierenden Blick auf das Filmbusiness und den Autorenfilm aus dem Jahr 1980 den Titel „Stand der Dinge“.

Jim Rakete, der Anfang Januar 60 Jahre alt wurde, in den Achtzigern als Fotograf, Produzent und Manager die Ästhetik der Neuen Deutschen Welle maßgeblich mitprägte und später auch Größen wie Mick Jagger und David Bowie ablichtete, arbeitete insgesamt über ein Jahr an dieser Reihe und holte neben Filmlegenden wie Mario Adorf, Hanna Schygulla und Michael Ballhaus auch junge Kollegen wie Karoline Herfurth, Jessica Schwarz und Jeanette Hain vor die Kamera. Und jeder Künstler zeigt sich mit einem Gegenstand aus einem seiner Filme. Wie ließe sich die Geschichte des deutschen Films besser vergegenwärtigen als über die visuelle Erinnerung? MB

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