Vor 33 Jahren: ‚Under Pressure‘ von Queen und David Bowie landet auf Platz eins der UK-Charts

Heute vor 33 Jahren eroberten Queen und David Bowie mit "Under Pressure" die Spitze der UK-Charts. ROLLING STONE erzählt von der Entstehung des Stücks.

Am Anfang von „Under Pressure“ steht wie bei so vielen guten Geschichten das Scheitern. Eigentlich sollte Bowie lediglich Background-Vocals für die eher unbedeutende Falsett-Nummer „Cool Cat“ beisteuern, als er spontan in den Studios in Montreaux vorbeischaute. Eigentlich war es klar, dass die kommende Platte „Hot Space“ den Song mit Bowies Background-Vocals enthalten würde. Doch Bowie legte sein Veto ein.

Entscheidender wurde stattdessen das Ergebnis einer Jam-Session. Auf der Basis eines Stückes mit dem Arbeitstitel „Feel Like“, welches Roger Taylor schrieb, wurde improvisiert. Daraus sollte „ Under Pressure“ entstehen, ein Stück welches laut Bowie gerade mal an einem Nachmittag entstand. Taylor und May gaben indes an, dass es sich eher um eine anstrengende 24-stündige Session mit viel Wein und Koks handelte.

Nicht nur die späteren Stories darüber, wie das Lied entstand, und wer welchen Anteil an dem Hit hatte, machen eines klar: Dass hier ein die Zeiten überdauernder Hit schlummerte. Ein solches Werk braucht eben Mythen.

Es wird aber auch deutlich, was Queen auszeichnete. Sich reibende Egos, die Großes schufen und tatsächlich zu noch Größerem in der Lage waren, wenn ein weiteres Ego den Raum betrat.

Einfach war die Produktion für die fünf Musiker keinesfalls. Brian May gab 2008 zu Protokoll: „Da waren diese vier neunmalklugen Jungs und dann auch noch Bowie, der so vorlaut wie wir alle zusammen war. David hat den Text übernommen. Rückblickend ist es ein großartiges Stück, aber wir hätten es anders mixen sollen. Freddie und David haben heftig deswegen gestritten. Aber es ist ein bedeutsamer Song, wegen David und seinem Inhalt.“

Bassist John Deacon selbst sagte, bescheiden wie er ist, dass Bowie für die prägnante Bass-Line verantwortlich sei. Der jedoch streitet das ab und sagte, dass die Line schon fertig war als er mit der Band anfing zu jammen. Mittlerweile scheinen sich alle einig, dass Deacon für das Meisterstück verantwortlich zeichnete:

Im Demo von „Feel Like“ fehlt sie indes noch. Wie auch viele weitere Elemente, die den Song so auszeichnen. Die Grundstuktur ist allerdings zu erkennen. Mercurys Melodiebögen, das für Mays Verhältnisse zurückhaltende Gitarrenspiel und das simple stoische Drumming von Roger Taylor.

Im Vergleich zu „Under Pressure“ merkt dennoch jeder Zuhörer, wie Mercury und Bowie sich gegenseitig zu Höchstleistungen anstachelten. Mercurys Scats im Intro und zwischen den Parts weisen darauf hin, dass der Song einem Jam entstand und dementsprechend viel improvisiert wurde. Und sollte ein Gewinner diesem Sangesduell gewählt werden, so ist es eindeutig der stimmgewaltige Mercury, der sich in „Under Pressure“ in ungeahnte Höhen begibt, wie in sonst keinem anderen Song von Queen. So schufen fünf außergewöhnliche Künstler einen modernen Evergreen.

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