Whatever – Oasis

Was macht Noel Gallagher zwischen den Mega-Alben „Definitely Maybe“ und „Morning Glory“? Er veröffentlicht einen Single-Hit. Zu Weihnachten. Und geplant hat er das alles angeblich lange, bevor er einen Plattenvertrag unterschrieb: „Ich wusste, dass .Whatever‘ ein Top-5-Weihnachts-Hit wird. Aber das hätte wahrscheinlich jeder andere auch gesagt, der den Song je gehört hat.“ Die Nummer schießt auf Platz 3 der UK-Singlecharts und beißt sich 50 Wochen lang in ihnen fest. Natürlich ist das Stück eine Großtat: bestens geeignet zum Mitsingen für Millionen und geschmackvoll instrumentiert mit dem London Session Orchestra. Doch „Whatever“ ist mehr als ein Lagerfeuer-Klassiker: Es ist Inbegriff der Gallagherschen Weltanschauung und spiegelt das Selbstverständnis britischer Musiker wider, „l’m free to say whatever I like, if it’s wrong or right“, textet Noel im Refrain und zeigt, worauf es im Musikgeschäft seiner Heimat ankommt: Scheiß auf den Rest, mach dein Ding. So wie Pete Townshend, Paul Weller und all die anderen. Dieses Selbstverständnis bestimmt die britische Popkultur seit den Sechzigern und verleiht ihr Mut, Individualismus, kreativen Freiraum und die nötige Schnodderigkeit – so konnte Rock entstehen, Punk und Metal. Wer weiß, wo Oasis wären, hätten ihnen diese Mentalität nicht auch das Höchstmaß an Selbstvertrauen ermöglicht. Single (1994)

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