Whitney Houston – Sie hatte (beinahe) alles

Das Naturtalent, die Wundersängerin Whitney Houston, starb am Tag vor den Grammys in einem Hotel in Beverly Hills.

In einer sogar für Soul-Sängerinnen frappierenden Häufigkeit sang Whitney Houston von der Liebe – und zwar selten von der platonischen oder altruistischen. Schon am Anfang ihrer Karriere hießen ihre Lieder „You Give Good Love“, „I Wanna Dance With Somebody (Who Loves Me)“ und „Greatest Love Of All“. Das Fordernde in der Liebe entsprach dem verschwenderischen Umgang mit ihrem Gesangstalent, das von betörender Natürlichkeit war.

Am 9. August 1963 wurde Whitney in Newark, New Jersey als Tochter von Cissy Houston geboren. Sie sang bei Auftritten ihrer Mutter, 1983 nahm sie der Mogul Clive Davis unter Vertrag. Das Debüt-Album fiel in eine Zeit, da man in der Musikbranche in Millionenverkäufen dachte. „Whitney Houston“ wurde 1985 für den Mainstream-Markt produziert und erfüllte die Erwartungen: 25 Millionen verkaufte Exemplare weltweit. 1992 triumphierte sie sogar mit dem Auftritt in der Kinoschmonzette „Bodyguard“ neben Kevin Costner.

Vielleicht war es die Heirat mit dem Taugenichts Bobby Brown, die Whitneys Leben aus dem Ruder laufen ließ. „Der Teufel bin ich selbst“, sagte sie – aber der Teufel hat den Schnaps gemacht und wahrscheinlich auch Kokain und Crack. Der mähliche Niedergang ist nicht nur an den Verkaufszahlen abzulesen, sondern auch an den Fotos von der derangierten Sängerin. 2009 unternahm Houston eine Tournee, die zum Desaster geriet – übers Internet wurden bald Schnipsel mit ihrer versagenden Stimme verbreitet.

Whitney Houston erholte sich nicht mehr. Am 11. Februar, einen Tag vor der Grammy-Verleihung in Los Angeles, wurde sie in einem Zimmer des Hotels Beverly Hilton tot gefunden. Sie war 48 Jahre alt.

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