Win Butler: Bruce Springsteen

Meine Springsteen-Liste besteht aus Pop- und Nicht-Pop-Songs“, sagt der Kopf von Arcade Fire. „Ich habe seine Alben nie in einer chronologischen Reihenfolge gehört. Ich hörte, Born In The U.S.A.‘ im Radio, als ich noch ein Kind war. Aber erst nachdem ich nach Montreal gezogen war, habe ich mich mit Bruce ernsthaft beschäftigt. Es war die Energie von, Born To Run‘, die mich faszinierte. Ich hatte vorher schon Sachen von Bruce gehört, aber diese Platte habe ich erstmals als Album wahrgenommen.“

1. „Two Hearts“ 1980

Einige Songs haben für mich eine besondere Affinität, weil ich sie live erlebt habe. Bei dieser Nummer ist es einfach zu süß, was zwischen Bruce und Little Steven abläuft. Und die Nummer hat live eine Dringlichkeit, die auf Platte einfach nicht rüber kommt.

2. „Nebraska“ 1982

Man hört die ersten vier Noten – und ist gleich in seiner Welt. Er schreit nicht nach deiner Aufmerksamkeit, wie es eine Band tut, die einem direkt ins Gesicht springt. Er schleicht sich langsam in einen hinein.

3. „Atlantic City“ 1982

Die poppigen Elemente tragen hier das Storytelling. „Put on your stockins, baby/ ‚Cause the night’s getting cold“ – so was hört man gewöhnlich nicht in einem Pop-Kontext. Aber dann kommt gleich diese unglaubliche Hookline.

4. „State Trooper“ 1982

Einer meiner All-Time Favorites, was die akustische Wirkung betrifft. Die ganze Zeit reißt er sich noch zusammen, um es am Ende mit einem Schrei rauszulassen.

5. „Highway Patrolman“ 1982

Thematisch geht’s um die Beziehungen in einer Familie: Der Protagonist tanzt mit der Frau seines Bruders. Es ist, als würde man durch ein altes Foto-album blättern.

6. „I’m On Fire“ 1984

Eine unglaubliche Dringlichkeit in der Stimme. Man muss nicht Englisch sprechen, um zu verstehen, worum es hier geht.

7. „Dancing In The Dark“ 1984

Es ist ein ganz schöner Eiertanz, über reale Themen zu schreiben, all diese Gefühle in die Musik zu packen – und dann einen Song daraus zu basteln, zu dem man mit seinen Freunden tanzen kann.

8. „Tougher Than The Rest“ 1987

Ein ungewöhnlicher Song, weil hier eine Macho-Sprache auf ein Thema trifft, das eigentlich ganz sensibel ist. Wenn man im Konzert hört, wie Patti und Bruce es singen, wird es noch besser.

9. „Streets Of Philadelphia“ 1994

Ich mag die Version aus dem Jonathan-Demme-Video: Er geht durch die Straßen von Philadelphia und singt live, Nebengeräusche inklusive. Den Song habe ich in dieser Version zuerst gehört – und sie bleibt mein Favorit.

10. „Galveston Bay“ 1995

Meine Familie fuhr immer nach Galveston zum Strand. Es war aufschlussreich, einen Song über einen Ort zu hören, den man gut kennt – diesmal aber aus der Sicht einer vietnamesischen Immigranten-Familie.

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