„Yesterday war kein Lennon-Song“: Paul McCartney beschwert sich über falsche Songwriting-Credits

In einem Interview hat sich Paul McCartney über den Umgang mit den Songwriting-Credits der Beatles beschwert.

„Yesterday“ aus dem Jahre 1965 ist definitiv ein Paul McCartney-Song, die Idee kam dem Briten im Halbschlaf, er setzte sich an sein Klavier und komponierte…allein.

Das berühmteste Songwriting-Gespann der Pop-Geschichte: Paul McCartney und John Lennon.
Das berühmteste Songwriting-Gespann der Pop-Geschichte: Paul McCartney und John Lennon.

Doch in einem Interview mit „Esquire“ offenbarte Paul McCartney, wie mit seiner Solo-Nummer damals verfahren wurde. Der Beatles-Manager Brian Epstein wies das Stück als Lennon/McCartney-Komposition aus – zunächst mit einem Foto von John Lennon auf dem Cover. Der Brite zeigte sich schon damals nicht einverstanden damit:

„Meine Güte, ich habe das Stück allein geschrieben, gesungen und komponiert, bei der Aufnahme war keiner der Beatles anwesend, also was soll das?“

Der Song war die erste richtige Ballade im Repertoire der Beatles und erschien auf „Help“ im Jahre 1965, dem Soundtrack zum gleichnamigen Film.

War John Lennon die treibende Kraft bei den Beatles? 

Im weiteren Gespräch nannte Paul McCartney noch weitere Beispiele. So hatte sich schon während der Beatles-Jahre der Eindruck verfestigt, dass John Lennon einen größeren Anteil am künstlerischen Output der Gruppe hatte als sein Songwriting-Partner. „Sie deklarierten die Stücke grundsätzlich als Lennon/McCartney-Lieder, mein Vorschlag es andersrum zu machen wurde stets abgelehnt, auch wenn ich die Stücke zum Großteil oder komplett allein geschrieben hatte“.

So wurden auch spätere Stücke wie „Blackbird“ oder „Hey Jude“ grundsätzlich immer in der bewährten Reihenfolge ausgewiesen, wohl auch deshalb, weil sich das Songwriting-Credit inzwischen als Marke etabliert hatte. „Heute kann ich das mit Abstand sehen, aber damals hat es mich schon aufgeregt“, sagte der Musiker.

„John Lennon wurde zum Märtyrer gemacht“

McCartney scheint wohl immer noch nicht überwunden zu haben, wie seine Rolle innerhalb der Beatles nach Lennons Tod bewertet wurde: „Als John Lennon erschossen wurde, war das tragisch, aber er wurde dann irgendwie zum Märtyrer gemacht. Die Leute sagten: The Beatles, das war vor allem John und die anderen drei. – Das hat mich ein wenig traurig gemacht. Denn nicht alles was er veröffentlichte, war großartig“.

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Keystone-France/Gamma-Keystone via Getty Images
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