Yukon Blonde – New Wave statt Westcoast

Yukon Blonde versuchen sich an einer urbanen Neuausrichtung.

Alphababy – ihr alter Bandname – sei ihnen ziemlich peinlich gewesen, erzählt Sänger Jeff Innes. Als die Musiker mit Jon-Rae Fletcher auf Tour waren, schlug der Songschreiber glücklicherweise Yukon Blonde vor. Einen Namen also, „der für eine kanadische Band sowieso viel besser passt“, sagt Gitarrist Brandon Scott. Denn was könnte es Kanadischeres geben, als sich nach dem Yukon River zu benennen, einem aus tausenden Büchern und Filmen bekannten Sehnsuchtsort aus der Zeit des Goldrauschs?

Im verschlafenen Kelowna, das Scott ironisch als Seniorenheim bezeichnet, wurde es der Band irgendwann zu eng, also zogen sie kurzerhand nach Vancouver: „Dort haben wir zum ersten Mal so etwas wie eine Kunstszene gespürt, in der sich Leute gegenseitig inspirieren“, sagt Innes. Dieser Entwicklung ist es wohl auch zu verdanken, dass die Songs des neuen Albums „Tiger Talk“ Powerpop- und Pub-Rock-Einflüsse aufweisen, während das Debüt noch nach Psych-Folk klang. „Ich bin froh, dass wir von diesem Fleet-Foxes-Ding weg sind“, so Innes.

Von der Musikpresse ständig mit Westcoast-Rock-Vergleichen überhäuft, haben Yukon Blonde die Nase voll von diesem Sound. Stattdessen bedienen sie sich auf „Tiger Talk“ bei Punk und New Wave. Wenn Namen wie Costello oder Talking Heads, Gang Of Four oder Buzzcocks fallen, merkt man den vier Musikern die Begeisterung an, die auch ihre überschwänglichen Songs prägt.

Momentan sind Yukon Blonde in Europa unterwegs. Ein festes Zuhause haben sie nicht. „Wir teilen uns eine Kiste, in der wir unsere Klamotten aufbewahren sehr elementar“, findet Scott. Doch für derlei Entbehrungen würden immerhin weibliche Fans entschädigen.

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