Am vergangenen Freitag schaffte es die „schönhauser EP“ des Berliner Sängers Zartmann aus dem Stand an die Spitze der deutschen Album-Charts. Ein Moment, der sich nicht wie ein lauter Triumph anfühlt, sondern wie ein stilles Innehalten. „Für mich ist es das Ende einer Ära und auch einer prägenden Zeit“, sagt Zarti (so nennen Ihn die Fans). Diese Ära endet nicht mit Konfetti, sondern mit Lachen, Tränen – und einem Abend, an dem leise Töne mehr sagen als laute.
„Für mich ist es das Ende einer Ära und auch einer prägenden Zeit“
Auf der „schönhauser EP“ geht es um Abschied – auf mehreren Ebenen. Es ist der Abschied von einer Zeit, von einer intensiven Phase im Leben Zartmanns. Der Abschied von einer romantischen Beziehung, von der ersten großen Tour – und gleichzeitig der Startschuss für eine neue Platte. An diesem Tag kam alles zusammen: Persönliche Beziehungen, Musikkarriere, Freunde und Familie im Publikum.
Zartmann teilt seine Emotionen offen mit seinen Fans – in den Texten, auf der Bühne, im direkten Blickkontakt. Egal ob Backstage, auf der Bühne oder mitten in der Crowd: Die Emotionen sind greifbar. Wir sehen Fans in der ersten Reihe, die die Tränen nicht zurückhalten können. Keine Pose, kein Pathos – nur ehrliche, spürbare Nähe.
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„Da nimmt er lieber so einen schrägen Vogel wie mich – und das ist doch viel lustiger“
Einer der überraschendsten Gäste auf der EP ist Max Raabe, der ja normalerweise mit seinem Palastorchester den deutschen Chanson im Stil der 20er-Jahre zelebriert. Gemeinsam mit Zartmann interpretiert er auf der „schönhauser EP“ nun den Song „Lass es gehen“ – eine Zusammenarbeit, die so unerwartet wie faszinierend ist. Warum auch auf die üblichen Verdächtigen zurückgreifen? „Da nimmt er lieber so einen schrägen Vogel wie mich – und das ist doch viel lustiger“, sagt Raabe mit einem Lächeln gegenüber dem ROLLING STONE. Chanson trifft Großstadtmelancholie. Zwei Welten, die sich auf Augenhöhe begegnen – musikalisch wie menschlich.
Plötzlich Überholspur
Neben Raabe sprechen auch Freunde wie Aaron und Kasi über ihre Verbindung zu Zartmann. Die auf dem gemeinsam Track mit ihm „meinen die uns?“ auch zu hören sind. Sie blicken zurück auf die ersten gemeinsamen Schritte und wie überwältigend alles heute wirkt. Im Gespräch mit dem ROLLING STONE erzählt Kasi, wie es ist, wenn man den gleichen Weg geht, aber einer plötzlich auf der Überholspur landet.
Der Sänger Zartmann hat nie auf Lautstärke gesetzt – und genau deshalb wird seine Stimme gehört. Die Releaseparty zur „schönhauser EP“ ist kein Abschied, sondern ein Zwischenkapitel. Ein Abend zwischen Applaus, offenen Gesprächen und Umarmungen. Zwischen Abschied und Neuanfang. Und immer wieder dieser Satz, der unausgesprochen im Raum hängt: „Das Ende einer Ära.“