ZimmerserviceDAN BERN hat sich auf seinem neuen Album erfolgreich von seiner Malerei inspirieren lassen

Es war eine harte Zeit für Dan Bern. Nach der Veröffentlichung von „Fifty Eggs“ stand er auf einmal ohne Plattenfirma da. Sein nächstes (Doppel-) Album „Smartie Mine“ musste er aus eigener Tasche bezahlen und über die Website vertreiben. Da traf es sich gut, dass er neben der Musik auch noch ein anderes Talent sein eigen nennt: die Malerei. Denn der Manager des „Carlton Arms Hotel“ in New York bot ihm an, die Wände eines Hotelzimmers zu verschönern; im Gegenzug wurde ihm die Miete für das Zimmer erlassen. Er war nicht der Erste, der dieses Angebot bekam. Die meisten Künstler blieben zwischen vier und sechs Wochen, Dan Bern blieb acht Monate. „Es gab immer wieder Sachen, die ich überarbeiten wollte.“ Diese Arbeitsweise war ihm bei Plattenaufnahmen bisher immer fremd. Er ging meist ins Studio, nahm die Songs so schnell wie möglich auf und ging wieder.

Die Produktion des neuen Albums „New American Language“ scheint sich da mehr an seiner Malerei zu orientieren. Alles ist musikalisch ausgereifter, und erstmals ist auch seine seine Tourband auf einer Platte zu hören. An den Reglern saß, wie schon beim Debüt, der Springsteen-Intimus Chuck Plotkin, und am Ende fand sich gar wieder ein Label, dass das Album herausbringen mochte.

Auch die Songs scheinen sich seit dem letzten Album verändert zu haben, sind weniger sarkastisch, eher reflektierend. Hat auch das was mit seiner Arbeit ab Maler zu tun? „Wenn du malst, verändert das auch die Art, wie du die Welt siehst. Du versuchst, nicht vorschnell zu urteilen und beschreibst erst mal, wie es ist“ Besonders deutlich wird dieser Ansatz bei „America, Hometown Of The World“ und „NYC 911“, die der Wahl-New-^brker nach den Anschlägen des 11. September fürs lokale Radio schrieb.

Die Relevanz solcher topkal songs steht für Dan Bern außer Frage auch heutzutage, wo die Medien über alles und jeden berichten: „Songs sind nicht Fernsehbilder, sondern eher wie Fotos, sie halten den Moment fest und heben somit ganz andere Aspekte hervor.“

Haben Songschreiber wieder eine größere Bedeutung bekommen?

Ja. In extremen Situationen wird es wieder wichtiger, Dinge klarzustellen.“ Dass er dabei häufiger mal klingt wie der frühe Dylan scheint ihn nicht zu stören, er provoziert es gar. Die Idee zu der „Thanksgiving Day Parade“ -Bobs „Desolation Row“ nicht unähnlich – kam Bern im übrigen, als er die Gäste im „Carlton Arms Hotel“ beobachtete. Dieser Hotelaufenthalt scheint sich gelohnt zu haben.

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