Marillion

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    alltagspoet

    Registriert seit: 09.07.2002

    Beiträge: 1,187

    Ein Abend der ganz gemischten Gefühle war das. Am Tag danach steht bei mir der Schluss, dass Marillion gegenwärtig stärker als je zuvor zwischen allen Stühlen sitzen.
    Der Beginn des Konzertes kongenial: „The invisible man“, Opener des aktuellen Albums wird in einer wahnsinnig atmosphärischen Version dargeboten, die auf einen großartigen Abend hoffen lässt. Nur leider geht es nun mit dem eher poppigeren Material der aktuellen CD „Marbles“ weiter. Und davon kann einiges nicht wirklich überzeugen („You´re gone“ ist ein Scheisssong, klingt als hätten Marillion bekifft versucht, die Simple Minds zu covern > die Simple Minds darf man nicht covern) bzw. verblasst vor Opener und Abschluss des ersten Sets. Lertztes Stück ist nämlich „Neverland“ und gehört mit zum Besten, was Marillion je geschrieben haben. Dramatisch, erzählerisch, atmosphärisch = ganz großes Kino !!!

    10 Minuten Pause

    Der zweite Set mit älteren Stücken. Höhepunkt hierbei die Opening Section von „Brave“. Ansonsten eben auch viel Musik, die am Schreibtisch für imaginäre Pop-Rock-Fetischisten konstruiert wirkt und wirklich nicht im geringsten einzufangen weiß. Am Ende ein paar Band-Klassiker, die aber auch so schon vor 14 Jahren dargeboten wurden und schon ist ein trotz allem kurzweiliger und für Marillion-Verhältnisse mit 2 1/2 Stunden langer Abend vorbei. Insgesamt ein netter, keineswegs überragender Abend.

    P.S: Ach ja, die verschiedenen Stühle. Dem Liebhaber dramatisch, atmosphärischer Musik sind Marillion über weite Strecken zu poppig, während der Pop-Fan mit den längeren und düsteren Stücken weniger anfangen kann. Und dann gibt es auch noch die, die Marillion einfach nur…… finden.

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    ...WO finde ich WO? [/COLOR]
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    #2126795  | PERMALINK

    zufo

    Registriert seit: 12.07.2002

    Beiträge: 3,366

    Spielt Marillion noch Songs aus der Fish Zeit im aktuellen Live Set ?

    Gruß,
    ZUFO

    --

    To be a rock and not a roll
    #2126797  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

    Registriert seit: 01.01.1970

    Beiträge: 0

    Setlist:

    The Invisible Man
    Marbles I
    You're Gone
    Angelina
    Marbles II
    Don't Hurt Yourself
    Fantastic Place
    Marbles III
    The Damage
    Marbles IV
    Neverland

    This is the 21st Century
    Quartz
    Bridge
    Living with the Big Lie
    The Party
    Between You and Me
    ——————–
    Estonia
    Uninvited Guest
    Cover My Eyes
    ———————
    Easter

    Ich muss unserem alltagspoeten zustimmen, wir haben uns ja auch während des Konzerts ausgetauscht.

    Mit the invisible man hat man einen Opener der Extraklasse. Atmosphärisch dicht, spannend und auch wenn die Live-Version den einen oder anderen Ton schluckt, fällt besonders Hogarth am Mikro mit seiner Ausstrahlung auf. 13 Minuten Gänsehaut am Stück. Es ist jedesmal wieder beeindruckend, wie ein Lied Spannung aufbaut, um sie kurz danach wieder zu zerstören und noch geiler den Spannungsbogern erneut zu errichten. Unerreicht! Trotz mehrmaligem Genusses jeden Tag wird dieses Lied nie langweilig! Ein wahrer Meilenstein!!!

    So, genug gelobt, jetzt wirds schmutzig

    Direkt anschliessend folgte marbles I, was mir ziemlich gut gefallen hat. Leider ging es direkt nach obigem Knaller ein wenig unter.

    Danach hätte ich auch ne halbe Stunde spazieren gehen können und hätte fast nichts verpasst. Das grauenhafte you`re gone, gefolgt von dem auch live stinklangweiligen angelina waren absolut flach. marbles II wurde um ein geiles Gitarrensolo verlängert und kam prima. :)

    Nach dem Duo des Grauens war ich über die mittelmässige Mitklatschnummer don`t hurt yourself schon fast erfreut… :unsure:

    fantastic place und marbles III waren ganz gut. Aber 2 x gut bedeutete an diesem Abend wieder mindestens einmal leiden: the damage…schon auf Platte wirr und ohne jegliche Orientierung kam auch live bei mir nicht an.

    Aber dann: marbles IV und mir war klar: Danach kommt neverland und dieses neverland war ein Höhepunkt a la the invisible man. Rotherys Gitarre war brilliant, aber besonders Steve Hogarth sah man seine Begeisterung für dieses Lied deutlich an. Sehr viel Hingabe prägten die Live-Version. Ein Knaller zum Ende des ersten Sets!

    Tja, nach 5 Minuten Pause gings dann weiter: this is the 21st century ist live sch*****, war live sch***** und wird auch immer live sch***** bleiben. 10 Minuten der gepflegten Langeweile. Weiter gings mit quartz, dem imho besten Stück der schwachen vorletzten CD anoraknophobia. Besonders live macht quartz richtig was her.

    Der Jubel war grenzenlos als danach die bekannten Nebelhörner durchs E-Werk schallten. Mit the bridge und living with the big lie wurden 2 Schätzchen ausgegraben, die lange im Live-Set vermisst wurden. Schade nur, dass sie runaway girl nicht noch zum Abschluß rangehangen haben.

    Drei geile Sachen am Stück….ui….dafür gabs danach für den kleinen O`Malley richtig was auf die Fresse: the party…ein Song, der für mich einen der Tiefpunkte im textlichen sowie musikalischen Bereich abdeckt. Ein Text, den jede Boygroup besser hinbekommen hätte. Kotzprobe?

    Ok: She bought a bottle of cider
    From the shop on the corner
    They didn't stop her
    Thought she was older
    :blink: :hau

    Scheinbar jedoch liebt der normale Marillionfan dieses Lied, denn der Jubel war gross, als Hogarth am Klavier die ersten Töne anstimmte. Noch grösser war der Jubel bei der nächsten Katastrophe: between you and me…eine 08/15-Mainstreamnummer, gerade nach vorne, keine musikalischen Finessen, Mitsingteil…einfach abartig belanglos. Aber die Halle hat getobt. Es muss wohl an mir liegen…. :unsure:

    Der Zugabenteil mit dem auch lange nicht mehr gespielten estonia begann vielversprechend. Bei the uninvited guest war ich doch erfreuter, als ich dachte. Irgendwie kam es ganz gut…leider wurde danach noch ein Klassiker der Früh-Hogarth-Phase ausgegraben: cover my eyes das E-Werk ging ab…und O`Malley frönte des gepflegten ausharrens…

    Als letzte Zugabe kam was kommen musste (warum eigentlich???): easter liess das E-Werk schunkeln. Sicher, das Gitarrensolo von Rothery ist eine Granate, aber ansonsten? 14 x Marillion mit Hogarth und 14 x easter…nenene.

    Im Grunde ist es, wie alltagspoet sagt: Marillion sitzen zwischen allen Stühlen. Popnummern im Wechsel mit Progperlen. Wers düster und dramatisch mag so wie die Oma, bekommt viel Mainstram-Teenie-Pop serviert.

    Insgesamt war das Konzert ganz ordentlich. Die Höhepunkte the invisible man und neverland sowie bridge und living with the big lie waren atemberaubend.

    Im Herbst wird die Tour fortgesetzt und dann wird auch das neue, fantastische, 18-minütige ocean cloud von der neuen Do-CD marbles im Set sein. Ich befürchte, dass aufgrund der Länge ein längeres Highlight gehen muss. Da Marillion ja ein Gefühl für eine gute Setlist haben wie ein sizilianischer Betonmischer, bleibt zu hoffen, dass nicht einer der o.g. Höhepunkte aus dem Set fliegt…

    @ zufo: Wie Du siehst, nichts aus der Fish-Zeit. Ich fands nicht schlimm, da 9 Platten mit Hogarth genug Material für 3 Stunden hergäben.

    --

    #2126799  | PERMALINK

    jimknopf

    Registriert seit: 09.07.2002

    Beiträge: 730

    die Simple Minds darf man nicht covern

    stimmt, haste recht. zumal simple minds selber bis zum umfallen covern. will nur die besagt scheibe ansprechen, wo sie alle amnesty nummern covern (biko, sun city), von den ständigen u2 vergleichen mal abgesehen :-)

    aber was anderes: ich verfolge marillion ja jur noch am rande, aber ich bin echt positiv von den fish solo sachen überrascht. der entwickelt sich ja zu ner besseren version von queensryche. klasse!!!

    B)

    --

    Viva la (R)evolucion
    #2126801  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

    Registriert seit: 01.01.1970

    Beiträge: 0

    Meinst Du die Field of Crows? Einige Kritiken waren sehr positiv. Sag mal was dazu :)

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    #2126803  | PERMALINK

    jimknopf

    Registriert seit: 09.07.2002

    Beiträge: 730

    field of crows hab ich noch nicht gehört.
    aber songs wie fellini day oder alben wie sunset on empire und mit abstrichen raingods with zippos, sind ziemlich fette teile. großes kino. den sollte ich mir echt nochmal live anschaun.

    --

    Viva la (R)evolucion
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