Neu im Plattenregal: Die Alben vom 25. Mai 2012

Die Neuerscheinungen der Woche - wie immer mit Rezensionen, Videos und Streams. Diesmal u. a. mit dabei: Marina & The Diamonds, Sigur Rós, Regina Spektor und Fun.

In unserem beliebten Überblick der Alben der Woche reisen wir weiterhin durch die Plattenläden des Landes. Heute empfehlen wir einen Besuch in der Musicbox, Haupstraße 83, 35683 Dillenburg. Weitere Infos gibt es hier.

Citizens! Here We Are (Cooperative Music/Universal)

Citizens! melden sich mit ihrem Debütalbum „Here We Are“ zu Wort – und das lautstark und rhythmusbetont, mit elektronisch angehauchten Indieohrwürmern. Nicht umsonst bestellte sie Franz- Ferdinand-Frontmann Alex Kapranos, nachdem er ein Konzert gesehen hatte, zu sich ins Studio und beschäftigte sich fortan mit der Produktion der ersten Platte.
>>>> Video zu „Reptile“

Fetsum The Colors Of Hope (Sonar Kollektiv/AL!VE)
Der Albumtitel verrät bereits, dass es auf diesem Langspieler um ein bewegtes Leben geht. Und zwar um die Lebensgeschichte Fetsums, der bereits in Ägypten, Italien und Deutschland lebte, schon als Teenager Musik machte und nun seit 2005 nach der Bekanntschaft mit Max Herre und Patrice seine professionelle Karriere startete. Eingerahmt von Soul, Blues, Jazz wie auch Reggaeelementen erzählt er nun auf „The Colors Of Hope“ weiter, was er auf „Meine Musik“ begonnen hat.

fun.  Some Nights (Atlantic/Warner)
Das momentan supererfolgreiche New Yorker Trio türmt die Gesänge auf wie Queen und spielt den 70s-Softrock ein bisschen wie die Scissor Sisters. Schamloser Bubblegum-Pop, aber mit enormer Energie und Spaß gespielt. (Max Gösche & Jörn Schlüter)
>>>> Albumstream
>>>> Video zu „We Are Young“

H-Blockx – HBLX (Embassy of Music/Warner)
Vor den H-Blockx hat man seinerzeit den Hut gezogen: Die Münsteraner hatten mehr Energie als die meisten anderen Bands im Lande. Nun kennt man Henning Wehland u. a. als Sänger der Söhne Mannheims und BossHoss-Manager. Doch das neue Album hat den Sound von damals, plus ein bisschen Funk wie bei den frühen Chili Peppers. Weiterhin gut. (Max Gösche & Jörn Schlüter)

Ladyhawke – Anxiety (Island/UID/Universal)
Phillipa Brown, die hinter dem Projekt Ladyhwake steht, hat 18 Monate Zeit in dieses Album gesteckt. Nach einer zweijährigen Tour zu ihrem selbstbetitelten Debüt brauchte sie erst einmal eine Pause. Auch wegen der „Anxiety“, die sie, wie sie erzählt, oft in einsamen Hotelzimmern heimsuchte und die sie erst mit Medikamenten, jetzt nur noch mit Grünen Tee bekämpft. Ein Zustand den man der Platte manchmal vielleicht textlich, aber keineswegs musikalisch und stimmlich anhört. Da prescht sie lieber mal nach vorne. Baut kleine Brücken zu den 70ern und 80ern, haut in die Seiten ihrer E-Gitarre und experimentiert mit Synthesizern.

Moonbootica – Our Disco Is Louder Than Yours (Four Music/Sony Music)
Der Teaser für die Rückmeldung des Hamburger Duos, nach fünfjähriger Sendepause, ließ Großes oder zumindest Verruchtes vermuten. Viel nackte, dafür aber tätowierte Haut – dahinter das Albumintro. Die Platte selbst hat mit diesem Vorabvideo dann jedoch wenig zu tun. KoweSix und Tobi Tobsen   präsentieren dem Hörer meist glatten Disco-Rave-Electronic-Sound, der bruchteilhaft mal in Funk oder HipHop-Welten abdriftet, gut tanzbar, aber keineswegs revolutionär ist.
>>>> Video zu „Our Disco Is Louder Than Yours“

Marina & The Diamonds – Electra Heart (679 Recordings/Warner)„‚Electra Heart‘ ist hübsch anzuhören und hat melodisch einprägsame Momente zu bieten“, dennoch hat Jens Balzer einige Kritik zu äußern. „Denn so überaus originell und gespreizt sich Marina Diamandis in den Vordergrund singt, so blass  bleibt der musikalische Hintergrund, so vorhersehbar erscheinen die Dramaturgien, so gestrig und konventionell sind die Beats programmiert.“
>>>> Albumstream
>>>> Video zu „Primadonna“

Public Image Limited – This Is PiL Pil (Official/Cargo) „Der Stil von PiL bleibt weiterhin grenzwertig und experimentell, schwankt zwischen Dub und Disco, schneidigem Post-Punk und ins Kraut schießendem Klangkunstwerk.“ Hier finden Sie die ganze Review.
>>>> Video zu „One Drop“

Sigur Rós – Valtari (Parlophone/Capitol/EMI)
„Unter einer Dampfwalze stellt man sich gemeinhin etwas anderes vor. Mit der Bezeichnung eben einer solchen Baumaschine übersetzt sich der Titel des sechsten Sigur-Rós-Albums nämlich. Doch auf „Valtari“ befindet sich alles in einem Schwebezustand“ schreibt Frank Lähnemann ins einer Review. Hier gibt es den Rest.
>>>> Albumstream

Regina Spektor – What We Saw From The Cheap Seats (Sire/Warner)
„Aufgrund ihrer Finesse und Vielfalt wird der Spektor ja reflexartig hinterhergeschrieben, dass sie über irrsinniges Talent gebiete. Das tut sie auch. Doch verführt Talent häufig dazu, das Vielkönnen in Zuvielwollen zu überführen,“ glaubt unser Rezensent.
>>>> Video zu „All The Rowboats“

Slash – Apocalyptic Love (Roadrunner/Cargo)

Das zweite Soloalbum von Slash ist im Grunde keines. Denn im Gegensatz zu seinem selbstbetitelten Solodebüt, auf dem die halbe Rockwelt zu Wort oder Ton kam, ist es jetzt Myles Kennedy, der „Apocalyptic Love“ komplett mit komponiert und aufgenommen hat. 15 Songs, die einmal mehr zeigen, was auf einer Gitarre möglich ist und am besten laut abgespielt wird.

Julia Stone – By The Horns (Picture Show/Capitol/EMI) Manchmal erinnert das zweite Soloalbum Julia Stones, die mit ihrem Bruder zusammen als Angus & Julia Stone in Australien große Erfolge feierte, ein wenig an eine „Vanessa Paradis, die ein bisschen zu viel gekifft und dabei Portishead gehört“ hat. So bleibt für Max Gösche bloß das Fazit: „Wer Musik als geistige Nahrung betrachtet, wird hier den langsamen Hungertod sterben.“ Hier gehts zur Review.
>>>> Video zu „It’s All Okay“

Young Man – Vol. 1 (BMG/Rough Trade)
Colin Caulfield bringt mit „Vol. 1“ das zweite Album seiner Trilogie über die Jugend raus und hat mit seiner Band neue Popgefielde erkundet.
>>>> Interview und Albumstream
>>>> Video zu „Fate“

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