Sinead O‘ Connors Brief an Putin: kein Knast für Pussy Riot

Viele Musiker haben sich in den letzten Monaten solidarisch gegenüber Pussy Riot gezeigt. Jetzt äußert sich dazu auch Sinead O'Connor. Die Musikerin bittet in einem persönlichen Brief an den Präsidenten um die Begnadigung der drei inhaftierten Mitglieder.

Sinead O‘ Connor bittet Putin um die Abänderung des Strafmaßes der drei in Haft sitzenden Pussy Riot-Mitglieder. Die Gefängnisstrafe solle in Hausarrest umgewandelt werden, damit die Frauen bei ihren Kindern sein könnten.

Nadescha Tolokonnikowa, Maria Aljochina und Jekaterina Samuzewitsch wurden am 27.August wegen „Rowdytums aus religiösem Hass“ zu zwei Monaten Haft verurteilt. Aljochina und Tolokonnikowa sind Mütter von Kindern im Alter von vier und fünf Jahren.

O‘ Connor richtet sich in dem Brief in persönlichen Worten an Putin, da sie vermutet, dass er es „leid sei, in ‚Präsidentensprache‘ angesprochen zu werden.“ Sie tritt ihm damit mit denselben „liebevollen Absichten entgegen wie allen Fremden gegenüber.“ Sie glaube nicht nur, sondern wisse, dass „alle Menschen, von Königen über Präsidenten zu Sängern und alle anderen Menschen, in ihrem Inneren gut sind. Außer denen, welche Kinder vorsätzlich verletzen.“

Im weiteren Verlauf des Briefes bittet sie Putin, die Haftstrafe der Frauen den Kindern zuliebe abzuändern, auch wenn O‘ Connor selbst nicht viel von Politik verstünde.

„Diese Kinder, die ihre Mütter verloren haben, Sir, verstehen nichts von Politik oder von dieser Band oder davon, anderen Menschen weh zu tun. Sie lieben ihre Mütter und sie brauchen eine liebevolle Umgebung.“

O‘ Connor fordert Putin dann auf, den Frauen zu vergeben, auch wenn es eher unüblich wäre, dass ein Präsident so „mutig“ sei. Den ganzen Brief kann man bei unseren US-Kollegen lesen.

Das lyrische Gnadengesuch soll voraussichtlich am 24. September übergeben werden. Ob die blumigen Worte in so einem Fall helfen, ist jedoch fraglich. Putin äußerte sich zum Urteil über die Musikerinnen, dass dieses „gerechtfertigt und angemessen“ sei.

In dem letzten Protest-Video noch freier Pussy Riot-Aktivistinnen dankte die Band für internationale Unterstützung durch Musiker wie Björk, Madonna und den Red Hot Chilli Peppers.

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