Dry The River :: Shallow Bed

Die BBC kürte das Londoner Quintett Dry The River zum „Sound of 2012“, wir sahen es genauso: Die Band um Sänger Peter Liddle bringt auf ihrem Debüt „Shallow Bed“ viel von dem zusammen, was man derzeit an Musik gut leiden kann – und kreiert daraus einen eigenen, überraschenden und stellenweise ergreifenden Klang.

Im Alleingang wäre Sänger Liddle wohl ein Neo-Folkie – so weich und pastoral ist sein entrücktes Falsett, dass man ihn im Lager der Fleet Foxes sehen würde. Doch Liddle ist nicht allein. Eine Rhythmusgruppe mit Punk-Vergangenheit, ein Gitarrist mit Rock-Sozialisation und ein Geiger mit lyrischer Sensibilität deuten Liddles zarte Elogen zum ganz großen Rock-Lied („No Rest“), zum jubilierenden, fast ELO-artigen Pop („New Ceremony“) und zur sakralen Folklore („Bible Belt“).

Ein Höhepunkt ist „Demons“: Liddle singt mit jungenhafter Reinheit zu einem schwebenden Akkord, eine Gitarre tropft ins Playback, dann setzt ein wunderschöner Ensemblegesang ein – da sind wir dann doch noch bei den Fleet Foxes und Mumford & Sons. Gegen Ende erhebt sich das Lied immer höher in die Domkuppel, und die Band verschmilzt zu einem einzigen Klang. Das ist der schönste Moment des Albums, auf dem es eine ganze Menge sehr schöner Momente gibt. The Sound of 2012? Sehr gern.

>>>> Hier gibt es das Album, kommentiert von der Band, im Stream

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