Israel beim ESC 2025: Bei der Jury durchgefallen, vom Publikum geliebt

Bei der Jury des ESC 2025 flog Israel eher durch, das Publikumsvoting aber wendete das Blatt.

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Am Ende reichte es dann doch für Platz 2 für Israel beim ESC 2025 – zunächst hatte es allerdings nicht danach ausgesehen. In der Jurywertung erhielt Yuval Raphael mit ihrem Song „New Day Will Rise“ lediglich 60 Punkte und lag damit weit abgeschlagen im hinteren Mittelfeld. Das Publikumsvoting aber wendete das Blatt: Mit 297 Punkten aus dem Televoting katapultierte sich Israel in der schlussendlich noch auf den zweiten Platz – und ließ damit Estland mit nur einem Punkt Abstand hinter sich.

Damit fuhr Israel das stärkste Publikumsvoting des Abends ein. Danach folgten Estland mit 258 Punkten und Österreich mit 178 Punkten. Kein anderer Beitrag erreichte eine ähnlich hohe Zustimmung beim Fernsehpublikum. Dennoch sollte es nicht reichen: Österreich gewann den ESC 2025 mit insgesamt 436 Punkten – uneinholbar an die Spitze katapultiert von 258 Jurypunkten.

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Vorfall bei Performance

Zunächst schien die israelische Performance von Yuval Raphael beim ESC-Finale am 17. Mai 2025 in Basel – anders als in den Generalproben – ohne Zwischenfälle über die Bühne zu gehen. Doch später wurde ein sicherheitsrelevanter Vorfall bekannt. Wie Edi Estermann, Head of Communications des ESC 2025, in einem auf „„ESC-Kompakt.de“ verbreiteten Statement erklärte, versuchten ein Mann und eine Frau, die Absperrung zur Bühne zu überwinden. Einer von beiden warf dabei mit Farbe und traf ein Mitglied der Crew. Die betroffene Person blieb demnach unverletzt.

„Am Ende des israelischen Auftritts versuchten ein Mann und eine Frau, über die Absperrung auf die Bühne zu gelangen. Sie wurden aufgehalten. Einer der beiden Personen warf mit Farbe, und ein Mitglied der Crew wurde dabei getroffen. Dem Crew-Mitglied geht es gut und niemand wurde verletzt. Der Mann und die Frau wurden aus der Halle begleitet und der Polizei übergeben“, wird Estermann zitiert.

Bereits bei der Generalprobe am Vortag war es zu einer Störaktion gekommen: Wie die FAZ berichtete, wurde Raphaels Auftritt während der dritten Probe durch Trillerpfeifen unterbrochen. Die Sängerin blieb laut Beobachtern ruhig und professionell. Das veranstaltende Schweizer Fernsehen SRG teilte mit, dass das Sicherheitspersonal die betreffenden Personen zügig identifiziert und aus dem Saal entfernt habe.

ESC 2025: Das Ergebnis

1. Österreich – JJ – „Wasted Love“ – 436 Punkte (davon 258 Jury und 178 Publikum)
2. Israel – Yuval Raphael – „New Day Will Rise“ – 357 Punkte (davon 60 Jury und 297 Publikum)
3. Estland – Tommy Cash – „Espresso Macchiato“ – 356 Punkte (davon 98 Jury und 258 Publikum)
4. Schweden – KAJ – „Bara bada bastu“ – 321 Punkte (davon 126 Jury und 195 Publikum)
5. Italien – Lucio Corsi – „Volevo essere un duro“ – 256 Punkte (davon 159 Jury und 97 Publikum)
6. Griechenland – Klavdia – „Asteromata“ – 231 Punkte (davon 105 Jury und 126 Publikum)
7. Frankreich – Louane – „Maman“ – 230 Punkte (davon 180 Jury und 50 Publikum)
8. Albanien – Shkodra Elektronike – „Zjerm“ – 218 Punkte (davon 45 Jury und 173 Publikum)
9. Ukraine – Ziferblat – „Bird Of Pray“ – 218 Punkte (davon 60 Jury und 158 Publikum)
10. Schweiz – Zoë Më – „Voyage“ – 214 Punkte (davon 214 Jury und 0 Publikum)
11. Finnland – Erika Vikman – „Ich komme“ – 196 Punkte (davon 88 Jury und 108 Publikum)
12. Niederlande – Claude – „C’est La Vie“ – 175 Punkte (davon 133 Jury und 42 Publikum)
13. Lettland – Tautumeitas – „Bur nam laimi“ – 158 Punkte (davon 116 Jury und 42 Publikum)
14. Polen – Justyna Steczkowska – „Gaja“ – 156 Punkte (davon 17 Jury und 139 Publikum)
15. Deutschland – Abor & Tynna – „Baller“ – 151 Punkte (davon 77 Jury und 74 Publikum)
16. Litauen – Katarsis – „Tavo Akys“ – 96 Punkte (davon 34 Jury und 62 Publikum)
17. Malta – Miriana Conte – „Serving“ – 91 Punkte (davon 83 Jury und 8 Publikum)
18. Norwegen – Kyle Alessandro – „Lighter“ – 89 Punkte (davon 22 Jury und 67 Publikum)
19. Großbritannien (UK) – Remember Monday – „What The Hell Just Happened?“ – 88 Punkte (davon 88 Jury und 0 Publikum)
20. Armenien – Parg – „Survivor“ – 72 Punkte (davon 42 Jury und 30 Publikum)
21. Portugal – NAPA – „Deslocado“ – 50 Punkte (davon 37 Jury und 13 Publikum)
22. Luxemburg – Laura Thorn – „La poupée monte le son“ – 47 Punkte (davon 23 Jury und 24 Publikum)
23. Dänemark – Sissal – „Hallucination“ – 47 Punkte (davon 45 Jury und 2 Publikum)
24. Spanien – Melody – „Esa diva“ – 37 Punkte (davon 27 Jury und 10 Publikum)
25. Island – VÆB – „Róa“ – 33 Punkte (davon 0 Jury und 33 Publikum)
26. San Marino – Gabry Ponte – „Tutta l’Italia“ – 27 Punkte (davon 9 Jury und 18 Publikum)

Markus Brandstetter schreibt freiberuflich unter anderem für ROLLING STONE. Weitere Artikel und das Autorenprofil gibt es hier.