Kristi Noem kassierte heimlich Geld von Dark-Money-Gruppe: Bericht

Kristi Noem verschwieg laut ProPublica 80.000 Dollar, die sie während ihrer Amtszeit als Gouverneurin von South Dakota erhielt

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Ganz wie US-Präsident Donald Trump ist auch Kristi Noem, Ministerin für Innere Sicherheit, mit den Vorteilen eines öffentlichen Amtes bestens vertraut. Sei es, um schnell Geld zu verdienen oder ihren Lebensstil zu verschönern. Im Jahr 2021 zeigten öffentliche Aufzeichnungen, dass die damalige Gouverneurin von South Dakota fast 70.000 Dollar für die Installation einer Sauna, Kronleuchter und luxuriöser Dekorationen in der Gouverneursresidenz ausgab. Im vergangenen Jahr wurde sie von einer Verbraucherschutzorganisation verklagt, weil sie nicht offengelegte Werbung für eine texanische Zahnarztgruppe gemacht hatte. Kürzlich trug sie bei einer Besichtigung eines salvadorianischen Foltergefängnisses eine Uhr im Wert von 50.000 Dollar. Außerdem wurde ihr Anfang dieses Jahres in einem Restaurant in Washington, D.C., eine Gucci-Handtasche mit über 3.000 Dollar in bar gestohlen.

Noem verschwieg Einnahmen aus dunklen Quellen

Kristi Noems Gehalt als Gouverneurin betrug 130.000 Dollar. Doch dies war nicht ihre einzige Einnahmequelle während ihrer Amtszeit in South Dakota. Laut einem Bericht von ProPublica vom Montag erhielt sie Zehntausende Dollar von einer Dark-Money-Gruppe. Möglicherweise in Verletzung der Gesetze zur Wahlkampffinanzierung.

Steuerunterlagen, die ProPublica vorliegen, zeigen, dass im Jahr 2023, während Noems Amtszeit als Gouverneurin von South Dakota, eine Organisation namens „American Resolve Policy Fund“ Noem 80.000 Dollar zahlte. Eine Summe, die in ihren öffentlichen Ethikerklärungen nie auftauchte.

Zahlung lief über neu gegründete Firma in Delaware

Die Zahlung ging an eine in Delaware unter Noems Namen registrierte LLC. Laut den von ProPublica eingesehenen Unterlagen erfolgte die Überweisung von 80.000 Dollar durch „American Resolve“ nur vier Minuten nach der offiziellen Registrierung der Firma. Offiziell erhielt Kristi Noem das Geld für ihre Unterstützung beim Fundraising der Gruppe. Die ihre Geldgeber nicht offenlegt. Die Organisation schaltete anschließend Social-Media-Angriffskampagnen gegen lokale Medien, die über Noems mutmaßlichen Missbrauch öffentlicher Gelder berichteten.

Zwar ist es nicht ungewöhnlich, dass Politiker gemeinnützigen Organisationen beim Spendensammeln helfen. Doch selten wird ihnen dafür eine fünfstellige Summe direkt auf ein privates Unternehmenskonto überwiesen. „Ein Gouverneur darf keine private Nebentätigkeit haben, von der die Öffentlichkeit nichts weiß“, sagte Lee Schoenbeck, langjähriger republikanischer Anwalt und Abgeordneter, gegenüber ProPublica. „Das wäre eindeutig unangemessen.“

Muster des Machtmissbrauchs

Die Enthüllungen fügen sich in ein größeres Muster im Umgang von Kristi Noem – und der Trump-Regierung insgesamt – mit öffentlichen Geldern ein. Die Nachrichtenagentur Associated Press fand heraus, dass sie über 150.000 Dollar an persönlichen und nationalen Wahlkampf-Reisekosten verursachte. Die letztlich vom Staat übernommen wurden. Unter anderem während ihrer Unterstützung für Trumps Wahlkampf 2024, mit dem sie ihr nationales Profil schärfte. Derselbe Bericht berechnete, dass das Gouverneursbüro während Noems sechsjähriger Amtszeit insgesamt erstaunliche 640.000 Dollar für reisebezogene Ausgaben aufwandte. Darunter 7.555 Dollar für Flugtickets nach Paris und Jagdausflüge nach Kanada.

Kristi Noem hat sich in einer Regierung eine herausragende Stellung erarbeitet. Die sich zunehmend als eine der korruptesten in der Geschichte der USA erweist. Die Familie des Präsidenten verdient durch eine Vielzahl von profitgetriebenen Machenschaften rund um den Zugang zum Weißen Haus kräftig mit. Reiche erhalten im Gegenzug praktisch direkten Zugang zur Regierung. Gleich und Gleich gesellt sich gern. Noem hat in diesem System ihren Platz gefunden.

Nikki McCann Ramirez schreibt für den ROLLING STONE USA. Hier geht es zum US-Profil