Sido hat jetzt den besseren Durchblick
Sido ist unter die Brillendesigner gegangen. Im Interview spricht er über seine alten Zeiten mit Maske, seine Mutter – und die Liebe zu Berlin
Sido hat eine neue Brillenkollektion auf den Markt gebracht. Die Modelle sollen nicht nur Sidos Sicht auf die Welt darlegen, sondern uns vor Augen führen, was für die Ewigkeit gemacht ist: Orte, Erinnerungen, Werte. Die Brillen sind seiner Familie gewidmet – und den „drei wichtigsten Frauen“ seines Lebens.
Von der Maske zum Sonnenbrillendesigner. Was ist denn für dich der Vorteil, nicht mehr durch eine Maske zu blicken, sondern eine Sonnenbrille?
Sido: Wisst ihr was? Seit ich die Maske zum ersten Mal getragen hatte, hab ich nichts dadurch gesehen. Ich bin ja eigentlich nicht Maskenträger, sondern Brillenträger. Und ich habe noch nie Kontaktlinsen getragen. Also, ich habe es nie geschafft, mir in die Augen zu fassen, um so eine Kontaktlinse reinzumachen. Das heißt: Immer wenn ich diese Maske aufhatte, dann sehe ich nichts. Erkenne nichts. Ich erkenne keine Gesichter richtig und so weiter. Das ist natürlich der Vorteil der Brille: Dass ich etwas sehe. Meine Sonnenbrillen haben auch immer Stärke, also, ne? Das seht ihr ja bei meiner!
Du hast drei neue Brillenmodelle entworfen, gewidmet den „drei wichtigsten Frauen in meinem Leben“. Welche Frau hat dich am meisten geprägt?
Meine Mutter. Meine Mutter hat mich am meisten geprägt. Die hat mir immer in die Fresse gehauen – Quatsch! Nein, nein, nein, schreibt das so auf, wenn ihr wollt – aber das stimmt nicht. Meine Mutter hat mir alle meine Werte mitgegeben. Hat mich zu so einem guten Menschen gemacht. Hat auch immer dafür gesorgt, dass Jesus in meinem Leben ist.
Was ist dein Lieblingsauto?
Ich hab gar kein Lieblingsauto. Ich bin nicht so ein Autofreak. Mir ist das egal. Ich brauche ein Auto, das mich von A nach B bringt. Am besten eins, wo ich auch hinten rechts sitzen kann – aber eigentlich ist mir das völlig egal. Ich habe ja selber gar keinen Führerschein.
Welcher deiner eigenen Songs gefällt dir am besten?
Wahrscheinlich immer der, den ich gerade mache. Aber spontan, und wenn es um einen aktuellen geht: „Astronaut“.
In der Schulklasse hatten wir mal eine Umfrage gemacht: „Welcher Song ist euer Lieblingssong?“ Und da wurde auch „Astronaut“ gewählt.
Auf die Eins?
Ja, auf die Eins.
Gut.
Welche ist deine Lieblingssonnenbrille?
Meine Lieblingssonnenbrille ist meine eigene – die heißt „Berlin“. Das ist das Modell hier, das ich trage, bloß als Sonnenbrille. Die trage ich auch bei jedem Konzert.
Wenn Du so alt wärst wie wir jetzt, zehn oder elf: Würdest Du alles nochmal genau machen, dein Leben so führen, wie du es getan hast?
Ja. Und wisst ihr, warum? Wenn ihr mich jetzt fragt: Wie glücklich bin ich? Wie toll, wie gut fühl ich mich? Dann würde ich dir sagen: 10 von 10 – jetzt gerade. Das bedeutet: Alles, was in meiner Vergangenheit passiert ist, das musste so sein, damit ich jetzt 10 von 10 bin. Also bereue ich gar nichts. Nichts von dem, was mit 10 war oder 11 war oder so. Es sind Dinge in meinem Leben passiert, die hätten nicht sein müssen – sagt man, denkt man. Aber die mussten so sein, damit ich heute sagen kann: Mir geht’s 10 von 10.
Magst du Berlin eigentlich wirklich?
Wieso denn nicht? Ja, ich liebe Berlin. Halt, meinst du meine Brille namens „Berlin“ – oder meinst du die Stadt?
Die Stadt.
Ja, mag ich, liebe ich. Ich liebe Berlin. Manchmal denke ich mir, es ist ein bisschen zu voll und zu viel und zu dreckig und zu muffelig, und die Leute sind zu grummelig und so. Aber irgendwie ist es auch so: Wenn ich in einer anderen Stadt bin, ist es genau das, was ich vermisse – so wie Berlin ist.
Hier gibt es die Kollektion von Sido und VIU.
Die Fragen stellten die Kinderreporter Max und Ted.