The Kinks

„The Journey – Part 3“

BMG (VÖ: 11.7.)

Die letzten, nicht immer lohnenden Stationen der Reise.

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Irgendwann hatte RCA wohl einfach die Nase voll von erfolglosen Konzeptalben und beendete die Zusammenarbeit mit den Kinks. Nach der Vertragsunterzeichnung bei Clive Davis’ jungem Label Arista straffte Ray Davies Personal und Ambitionen, und die Band trat in ihre sogenannte Arenarock-Phase ein. Exzessives Touren in allen Teilen der Welt bescherte vor allem in Amerika eine neue Relevanz, während man in der Heimat eher mäßig interessiert zuschaute. Die sechs für Arista eingespielten Studioalben, von „Sleepwalker“ (1977) bis „Word Of Mouth“ (1984), konnten allesamt nennenswerte Chartsnotierungen verbuchen. Das nostalgische und von MTV protegierte „Come Dancing“ wurde 1983 neben „Tired Of Waiting For You“ gar zur erfolgreichsten US-Single.

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Folgerichtig ist es eines von zwölf neu gemasterten Stücken, die die Band auswählte, um auf der ersten LP bzw. CD der letzten Folge der „Journey“-Reihe den genannten Zeitraum zu repräsentieren. Non-Album-Tracks oder B-Seiten bleiben hier außen vor, obwohl mit „Father Christmas“ oder „Noise“ durchaus würdige Kandidaten bereitstanden.

Der zweite Tonträger enthält nun nicht etwa Live-Aufnahmen der Arista-Ära, sondern vom heute als legendär geltenden Konzert am 11. Juli 1993 in der Royal Albert Hall. Die Setlist wirbelt durch die Jahrzehnte, derweil das Quartett mit einer derart trotzigen Wucht agiert, als wollte man den jungen Emporkömmlingen aus Manchester, London oder Sheffield noch einmal zeigen, wo der Hammer hängt. Mission geglückt! Drei wenig erbauliche Jahre später war die gemeinsame Reise dann aber doch unwiderruflich zu Ende.

Diese Review erschien zuerst im Rolling Stone Magazin 8/2025.