Die 12 besten Schauspielrollen des Willie Nelson
Als schlitzohriger Gesetzeshüter in „Miami Vice“ oder als weiser alter Cowboy in „The Electric Horseman“ – Willie Nelson spielte immer alles bis zum Anschlag.
Ob als rachsüchtiger Prediger in Red Headed Stranger oder als mörderische Version seiner selbst in Monk: Willie Nelson fühlt sich vor der Kamera genauso zu Hause wie auf der Bühne. Mit natürlicher Ausstrahlung und einem lässigen Dialogstil (seine Phrasierung ist so einzigartig wie sein Gesang) lockte Nelson schon Regisseure, seit Sydney Pollack ihn 1979 in „The Electric Horseman“ an die Seite von Robert Redford stellte. Hier ein Dutzend seiner unvergesslichsten Rollen, von seinem epischen Miami Vice-Auftritt 1986 bis zu einem Taco-Bell-Werbespot 1991.
The Electric Horseman (1979)
Mit den Worten: „I don’t know about you, but I’m gonna get me a bottle of tequila…“ machte Nelson sein Filmdebüt unvergesslich. Als Wendell, Cowboy-Kumpel des abgehalfterten Rodeo-Champions Sonny Steele (Robert Redford), stahl er die Szenen. Ob er Steele nach zu viel Alkohol Mut zusprach oder über Medienleute philosophierte – Wendell war voller Western-Weisheit. Natürlich ließ Pollack ihn auch singen: Im richtigen Moment stimmte er „Mammas Don’t Let Your Babies Grow Up to Be Cowboys“ an.
Honeysuckle Rose (1980)
Oscar gab es zwar nicht für Nelsons Schauspiel, doch „On the Road Again“ brachte eine Nominierung für den besten Filmsong. Das Musikdrama erzählt von Country-Sänger Buck Bonham, dessen Familienleben unter den Versuchungen des Tourlebens leidet. Neben Nelson glänzen Emmylou Harris, Johnny Gimble und die Family Band. Balladen wie „Angel Flying Too Close to the Ground“ machen den Film unvergesslich.
Barbarosa (1982)
Als zöpfetragender Outlaw ritt Nelson durch diesen unterschätzten Western. Gary Busey spielte den Sidekick, Drehbuchautor William D. Wittliff schrieb die Vorlage. An der Kinokasse kein Erfolg, hat der Film heute 100 Prozent auf Rotten Tomatoes – gealtert wie ein guter Whiskey, genau wie Nelson.
Songwriter (1984)
Zusammen mit Kris Kristofferson tauchte Nelson in die dunkle Seite des Musikgeschäfts ein. Er spielte einen klammen Musiker, der sich mit schmierigen Promotern anlegt, junge Country-Sängerinnen trifft und jede Menge Songs zum Besten gibt. Parallelen zu Nelsons echtem Leben inklusive.
Stagecoach (1986)
Das TV-Remake des John-Wayne-Klassikers wurde zum Schaulaufen der Highwaymen: Nelson, Johnny Cash, Waylon Jennings und Kristofferson. Dazu Gastauftritte von June Carter, Jessi Colter und David Allan Coe. Schauspielkunst zweitrangig – Starpower pur.
Miami Vice (1986)
Im legendären Episodenauftritt „El Viejo“ verkörperte Nelson den kauzigen Texas Ranger Jake Pierson. Mit Cowboyhut und ernstem Blick half er Crockett und Tubbs im Drogenkrieg, kassierte eine Kugel und starb in bester Western-Manier – eine der kultigsten Gastrollen der Serie.
Red Headed Stranger (1986)
Die Filmversion seines Albums ließ Nelson auf seiner Ranch in Texas bauen. Er spielte Reverend Julian Shay, der nach Verrat rachsüchtig wird. Die Kulissenstadt „Luck, Texas“ existiert bis heute als Rückzugsort für den Musiker.
Taco-Bell-Werbespot (1991)
Nach Millionen-Steuerschulden musste Nelson kreativ werden – und besang Burritos in einem Taco-Bell-Spot. Sogar Satiriker Bill Hicks nahm es ihm nicht übel. Der Song im Werbefilm („The Woman With the Rose Tattoo“) war besser als erwartet.
Wag the Dog (1997)
Als Songwriter Johnny Dean steuerte Nelson satirische Country-Lieder wie „Good Old Shoe“ zur Scheinkriegs-Farce bei. Ein brillanter Auftritt in einer ebenso brillanten Polit-Satire.
Half Baked (1998)
Im Kultfilm mit Dave Chappelle spielte Nelson den „Historian Smoker“, der von den guten alten Kifferzeiten erzählt. Ein Kurzauftritt – aber eine Rolle wie für ihn gemacht.
Die Simpsons (2000)
In der Episode „Behind the Laughter“ trat Nelson als er selbst auf. Seine Stimme brachte Springfield wieder zusammen und verband ihn endgültig mit Amerikas Kultfamilie.
Monk (2002)
Als er selbst wurde Nelson beschuldigt, seinen Manager ermordet zu haben. Natürlich unschuldig, durfte er dennoch „Blue Eyes Crying in the Rain“ singen – begleitet von Monk am Klarinettensolo.
A Colbert Christmas (2008)
Im Weihnachts-Special von Stephen Colbert sang Nelson im Turban „The Little Dealer Boy“. Mit todernster Miene parodierte er die Heiligen Drei Könige – ob ernst oder bekifft, bleibt offen.