TV-Tipp: „Teaches of Peaches“ – Provokateurin vom Dienst

Die Doku zeigt, wie Merrill Nisker zur kompromisslosen Künstlerin Peaches wurde.

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Über zwei Jahrzehnte kämpfte Peaches gegen Genderstereotype. Sie setzte sich für LGBTQIA+-Rechte ein und wurde so zu einem Underground-Star der Pop-Industrie. Ihre Musik und Performances sind allerdings längst im Mainstream angekommen.

Die 102-minütige Dokumentation „Teaches for Peaches“ von Philipp Fussenegger und Judy Landkammer widmet sich der Electroclash-Musikerin aus allen Blickwinkeln. Der Film zeigt selten gezeigtes Archivmaterial und Aufnahmen der „Teaches of Peaches Anniversary Tour“.

Peaches pfeift auf Normvorstellungen

Zu sehen ist so auch mit Bildern von Proben und Live-Auftritten, wie wichtig der radikalen Queer-Feministin die Verbindung von Musik, Theater, visueller Kunst und Performance ist, um ihre polarisierende Botschaft zu vermitteln. Einige mögen ihre offene Sprache und visuelle Drastik als befreiend und kraftvoll empfinden, andere als überzogen oder schockierend. Aber dieser emotionale Wirkung ist Teil ihrer Ästhetik.

Wer schon immer wissen wollte, wieso die Sängerin (ihre) Sexualität weniger als Tabubruch inszeniert, sondern als Mittel zur Hinterfragung von Machtverhältnissen, Geschlechterrollen und Normvorstellungen, der bekommt in „Teaches for Peaches“ eine eindrucksvolle Antwort geboten.

„Teaches for Peaches“ läuft am 10. Oktober 2025 um 22.35 Uhr bei Arte und ist bis zum 07. Januar 2026 in der Mediathek des Senders zu sehen.

Marc Vetter schreibt freiberuflich unter anderem für ROLLING STONE. Weitere Artikel und das Autorenprofil gibt es hier.