Hollywood trauert: Schauspiel-Ikone Diane Keaton mit 79 Jahren gestorben

Hollywood trauert: Oscar-Preisträgerin Diane Keaton stirbt mit 79 Jahren in Kalifornien.

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Diane Keaton ist tot. Die Oscar-prämierte Schauspielerin starb im Alter von 79 Jahren in Kalifornien, wie ein Sprecher der Familie bestätigte. Die Angehörigen baten um Privatsphäre, weitere Details zur Todesursache wurden bislang nicht veröffentlicht. Das meldet „People“.

Keaton galt über Jahrzehnte als eine der markantesten und charismatischsten Schauspielerinnen Hollywoods.

Ihren internationalen Durchbruch feierte sie in den 1970er-Jahren mit ihrer Rolle als Kay Adams in Francis Ford Coppolas „Der Pate“ und später als Annie Hall in Woody Allens gleichnamigem Klassiker – eine Performance, die ihr 1978 den Oscar als beste Hauptdarstellerin einbrachte.

Von Los Angeles nach New York: Eine Karriere voller Mut und Wandel

Geboren wurde Diane Hall 1946 in Los Angeles als ältestes von vier Kindern. Ihr Vater war Bauingenieur, ihre Mutter Hausfrau – doch Diane spürte früh, dass ihre Mutter selbst gern auf der Bühne gestanden hätte. Diese ungesagte Sehnsucht wurde für die junge Keaton zum Antrieb, ihren eigenen Weg im Rampenlicht zu suchen.

Nach der Highschool begann sie ein Schauspielstudium, brach es jedoch bald ab, um nach New York zu ziehen. Dort nahm sie den Mädchennamen ihrer Mutter an – Keaton – da es in der Schauspielgewerkschaft bereits eine andere Diane Hall gab. Ihr erster großer Schritt: ein Engagement im Broadway-Musical „Hair“ im Jahr 1968.

Doch die frühen Jahre waren nicht leicht. In Interviews sprach Keaton offen über ihre Essstörung, mit der sie während dieser Zeit kämpfte. Erst durch Therapie fand sie den Weg zur Heilung – ein Prozess, der sie zeitlebens prägte.

Durchbruch mit „Der Pate“ und Kultstatus mit „Annie Hall“

1969 folgte eine Rolle in Woody Allens Broadway-Stück „Play It Again, Sam“, die ihr eine Tony-Nominierung einbrachte – und den Beginn einer der produktivsten Künstlerfreundschaften Hollywoods markierte. Francis Ford Coppola besetzte sie wenig später als Kay Adams in „The Godfather“ (1972). Obwohl Keaton das Buch nie gelesen hatte, überzeugte sie im Casting – und machte die Figur unvergesslich.

Der Erfolg von „Der Pate“ und seinen Fortsetzungen brachte ihr Weltruhm, doch mit „Annie Hall“ (1977) wurde sie zur Stil-Ikone. Ihr androgyner Look mit Anzughose, Weste und Hut wurde weltweit kopiert. „Ich mag mich einfach nicht auf der Leinwand sehen“, sagte sie einst. Für den Woody-Allen-Film erhielt sie 1978 den Academy Award als Beste Hauptdarstellerin.

Unermüdliche Schaffenskraft bis ins hohe Alter

Über fünf Jahrzehnte hinweg wirkte Diane Keaton in über 60 Filmen mit – von „Reds“ über „Vater der Braut“ bis zu „Was das Herz begehrt“, wofür sie erneut für den Oscar nominiert wurde. Später glänzte sie in „The First Wives Club“, „Book Club“ und „The Family Stone“, sowie in Serien und Musikvideos, zuletzt 2021 an der Seite von Justin Bieber in „Ghost“.

Abseits der Kamera war Keaton bekannt für ihren exzentrischen Stil, ihren Humor und ihre Leidenschaft für Architektur und Fotografie. Sie veröffentlichte Bücher, arbeitete als Regisseurin und teilte auf Instagram mit Witz und Wärme Einblicke in ihr Leben.

Privatleben einer Unabhängigen

Diane Keaton blieb zeitlebens unverheiratet – ein bewusster Entschluss. „Ich war nie die Frau, die heiraten wollte“, sagte sie 2019. Stattdessen adoptierte sie zwei Kinder, Dexter (1996) und Duke (2001), die sie allein großzog.