Unglaublich, warum die „Wallace & Gromit“-Macher in Schwierigkeiten stecken

Die Filme von Aardman, dem Animationsstudio, das uns „Chicken Run“, „Wallace und Gromit“ und „Shaun das Schaf“ schenkte, werden in Zukunft wohl anders aussehen.

Kinder lieben Knete. Und so verwundert es nicht, dass sie Knetanimationsfilme des Aardman-Studios zu großen Publikumshits wurden, von den „Wallace und Gromit“-Kurzfilmen bis hin zu Fernseh- und Merchandisingerfolgen wie „Shaun das Schaf“.

Doch nun hat der Filmbetrieb unerwartete Probleme, und die haben nichts damit zu tun, dass ein Film gefloppt wäre. Wie der britische „Telegraph“ berichtet, habe Newclay Products, das Unternehmen, das Aardman seit langem mit einer speziellen Knetmasse namens Newplast beliefert, sein Geschäft aufgegeben.

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Auf den ersten Blick vielleicht keine große Sache zu sein, aber die Knete, die Aardman seit langer Zeit verwendet, verleiht den Filmen eben auch ihr besonderes Aussehen. Die Nachricht von der Schließung des Unternehmens war ein solcher Schock für das Studio, dass sie die letzten Reste von Newplast aufgekauft haben.

Jetzt haben sie – ohne Witz! – nur noch genug Knete für einen weiteren Streifen, nämlich den für nächstes Jahr geplanten neuen „Wallace & Gromit“-Film.

„Wallace & Gromit“ wird sich auf jeden Fall anders anhören

Für Fans der kleinen Filme, die seit 1989 ewig Kind gebliebene Cineasten und ihren Nachwuchs erfreuen, gibt es auch ohne Knetmangel bereits einen Wermutstropfen (zumindest im britischen Original): Wenn der Film in die Kinos kommt, wird Peter Sallis, die Stimme des verrückten Erfinders und Käseliebhabers Wallace nicht mehr mit von der Partie sein. Sallis ist 2017 verstorben, war zuletzt 2008 in dem Kurzfilm „Auf Leben und Brot“ zu hören.

Die Langfilmfassungen von „Wallace & Gromit“ stehen generell unter keinem guten Stern. 2005 gab es ausgerechnet zur Premiere des ersten Kinoabenteuers („Wallace & Gromit – Auf der Jagd nach dem Riesenkaninchen“) einen Großbrand in den Lagerhallen der Aardman-Studios in Bristol. Dabei wurde das Archiv der Studios vollständig vernichtet. Alle Requisiten der Kurzfilme und auch jene von „Chicken Run“, der 2000 ein echter Animationsfilm-Blockbuster wurde, fielen dem Feuer zum Opfer.

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Aardman wurde bereits in den 70er Jahren gegründet. Zum Erfolgsunternehmen wurde es aber erst, als 1985 Nick Park dazustieß. Er sorgte mit für das erste Ausrufezeichen, als das Studio 1986 mit seinen Knetanimationen das Musikvideo zu „Sledgehammer“ von Peter Gabriel unterstützte und in der Branche für Aufsehen sorgte. Danach begannen die Arbeiten an „Wallace und Gromit“ – und Aardman schrieb Filmgeschichte, die mit mehreren Oscars belohnt wurde.

Hätten sie mal etwas weniger „Shaun das Schaf“-Filme produziert…Möge Aardman die passende Knete für die Zukunft zufliegen.

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