Amazon verkauft mehr Vinyl-Platten als jedes andere Unternehmen
Der Vorstandschef von Urban Outfitters hatte unlängst behauptet, sein Unternehmen würde die meisten Vinyl-Platten verkaufen. Das ist so nicht ganz korrekt. Nach einer neusten Studie ist Amazon auch auf diesem Gebiet nicht zu schlagen.
Letzte Woche ließ Urban-Outfitters-Vorstand Calvin Hollinger die Bombe platzen, als er behauptete, dass der Kleidungsstore mehr Vinylplatten verkaufe als alle anderen Unternehmen. Das klang tatsächlich etwas seltsam – und scheint wohl auch nicht hundertprozentig der Wahrheit zu entsprechen. Nach der überraschenden Erklärung Hollingers hat „Billboard“ nun eine Studie bei Labels, Verteilern und diversen Großhändlern in Auftrag gegeben. Darin werden rund 80 % des gesamten US-amerikanischen Musikmarktes erfasst.
Im Ergebnis der Untersuchung steht jedoch nicht Urban Outfitters auf Platz 1, sondern… Amazon. Der Online-Versand-Gigant hat demnach einen Marktanteil von 12,3 %, während Urban Outfitters mit 8,1 % knapp dahinter liegt. Auch wenn die Einzelhandelskette landesweit rund 300 und weltweit ca. 50 Läden betreibt, überflügelt Amazon laut Billboard-Eigentümer Ed Christman den Kleidungsstore durch seine enorme Online-Präsenz.
Der von Hollinger propagierte Erfolg von Urban Outfitters beruht vor allem auf der Kommissionsstrategie des Unternehmens. Dadurch kann es Alben von ungefähr 100 Anbietern auflisten, ohne für den Lagerbestand bezahlen zu müssen. Unabhängig jedoch ob über Amazon oder Urban Outfitters eingekauft wird, ist für den Vinyl-Markt insgesamt ein positiver Trend erkennbar. Im letzten Jahr stiegen die Verkäufe um 41 % an. Eine Entwicklung, an der zunehmend weitere Unternehmen teilhaben. So vertreiben unter anderem auch Guitar Center und Whole Foods Platten. Und sogar Barnres & Noble plant den Einstieg in diesen Produkt-Sektor. Bleibt abzuwarten, in welche scheinbar musikfernen Bereiche die Vinyl-Industrie noch expandiert…