Anfang mit Auftragsarbeit

Soundtrack vom Selig-Sänger Jan Plewka

Hausbesuch bei Jan Plewka. Ein altes, dreistöckiges Mietshaus an der Elbe, wo sonst die ganz feinen Villenadressen liegen. Der Sänger hat geladen, um seine erste Musikarbeit seit dem Ende seiner Band Selig vorzustellen. Damals war er mit Frau und Kind für ein Jahr nach Schweden geflüchtet. Nach der Rückkehr streunte er in Berlin und in Stuttgart herum, wo er bei den Fantastischen Vier den derzeit begehrten Produzenten Goldkind traf. Mit ihm hat er nun den Soundtrack für das Pubertätsdrama „Schule“ gemacht.

Es sei „eine Auftragsarbeit“, betont Plewka mehrmals, als fürchte er kritische Rückschlüsse. Mit leiser Stimme beantwortet er Fragen und strahlt dabei die nervöse Freude eines Jungen auf einem Kindergeburtstag aus. Die Gäste hocken vor seiner Stereo-Anlage. TripHop gibt es zu hören, scheppernd und dunkel, eine Rockballade mit hartem Beat, Psycho-Blues zum marschierenden Rhythmus. Kein gewaltiger Wurf, aber begeisternde Songs. Die Titel sind englisch, da „diese Sprache melodischer ist“, so Plewka. Auf seinem Solo-Debüt werde er jedoch deutsch singen, „weil ich auch was sagen will“. Bisher wollte das bereits fertige Werk aber keiner veröffentlichen. „Zu individuell“, meint Goldkind. „Noch wollen alle, dass er wie bei Selig klingt.“

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