Anna und der König

von Andy Tennant

Zu Beginn des neuen Jahrtausends setzt das Kino auf Historien-Epen. Bessons .Johanna“ und Szabos „Ein Hauch von Sonnenschein“ machten den Anfang, und Tennant widmet sich nun einem mit Brokat besetzten, exotischen Feuchtbiotop, in dem eine bittersüße Liebe keimt. Im W.Jahrhundert reist Anna Leonowens (Jodie Foster) vom prüden Großbritannien ins ferne Siam (das heutige Thailand), um den 58 Kindern des Herrschers Mongkut (Chow Yun-Fat) viktorianische Erziehung einzutrichtern. Nach Überwindung kultureller Gegensätze beginnen König und Lehrerin eine zarte Romanze, die heute über Jahre die Klatschblätter füllen würde. Aber das wunderbare Remake des Yul Brynner-Klassikers meidet Kitsch und bemüht sich um historische Genauigkeit Die Thai-Behörden verboten den Film jedoch, auch da der König seine Tochter auf den Mund küsst Wer diesen Frevel ertragen kann, liegt hier richtig, auch wenn das Klima für einen Eisberg viel zu schwül ist.

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