Anti-Pegida-Konzert in Dresden: Offen, bunt und mit Herbert Grönemeyer für mehr Toleranz
Am Montag fand in Dresden unter dem Motto "Offen und bunt" ein Konzert statt, das zu Toleranz aufrief und ausdrücklich gegen Fremdenfeindlichkeit gerichtet war. Es sollte vor allem ein Zeichen gegen die Pegida-Bewegung gesetzt werden.
Am Montag fand in Dresden als Reaktion auf die anhaltenden Demonstrationszüge der Pegida-Bewegung ein Konzert für Toleranz und Weltoffenheit statt. Unter dem Motto „Offen und bunt“ versammelten sich zehntausende Menschen vor der Dresdner Frauenkirche, um ein Zeichen gegen Fremdenhass zu setzen.
Auf der Bühne standen Künstler wie Herbert Grönemeyer, Silly, Gentleman, Wolfgang Niedecken, Keimzeit, Marquess, Sebastian Krumbiegel (Die Prinzen) u.v.m. In seiner Ansprache zeigte Grönemeyer zwar Verständnis für Politikverdrossenheit, warnte aber gleichzeitig davor, den Islam zum Feinbild zu erklären, denn das ginge gar nicht und sei „völlig undemokratisch“. Zuletzt betonte er bereits, dass seiner Meinung nach mit solchen Veranstaltungen „Asylhysterie“ geschürt werde.
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„Es geht darum, keine Nazis und Rassisten zu tolerieren, und um einen respektvollen Umgang“, sagte Sebastian Krumbiegel, der Sänger der Prinzen. Das sei wichtig, „weil Dresden so schräge Bilder sendet, die es geradezurücken gilt“.
Wegen Überfüllung mussten viele Besucher auf den Theaterplatz vor der Semperoper umgeleitet werden. Dort wurde das Konzert aber auf einer Großleinwand übertragen. Die Organisatoren von Pegida hatten ihre Protestkundgebung eigens auf den Sonntag (25. Januar) vorverlegt, um Komplikationen zu vermeiden und ihren Anhängern ebenfalls den Besuch des Konzerts zu ermöglichen.
Deutschlandweit fanden mehrere Anti-Pegida-Demonstrationen statt. In Frankfurt (Main) verhinderten etwa 3.000 Demonstranten einen Pegida-Schweigemarsch mit rund 70 Teilnehmern. In Berlin versuchte die Polizei ein Zusammentreffen der beiden Lager zu unterbinden. Aber auch hier waren die Demonstranten gegen Pegida deutlich in der Überzahl.