Arne Willander schaut fern: Max Mutzkes „Lebenslieder“

In Max Mutzkes Sendung „Lebenslieder“ in der ARD führt Hannes Ringlstetter durch einen Reigen von Pink Floyd zu Snoop Dogg

Das Konzept ist einfach, und es ist gut: Jemand erzählt sein Leben entlang von Liedern. Und je länger das Le- ben ist, desto mehr Lieder gibt es und desto älter sind sie. Die Schauspielerin Jasna Fritzi Bauer und die Sängerin Lotte haben noch nicht so viel zu erzählen, aber Lieblingslieder haben sie. Hannes Ringlstetter ist 52, er hat sehr viel zu erzählen und viel Musik gehört, denn er ist Musiker, Moderator, Kabarettist und Schauspieler. Ein bunter Hund.

Die einzige Schwierigkeit bei „Lebenslieder“ in der ARD ist der Gastgeber: Max Mutzke singt einfach so gern. Seitlich an der Bühne sind drei Musiker postiert, die nahezu alles spielen können. Und Mutzke kann einfach alles singen. Und alles mit Koloraturen und Arabesken. Für Hannes Ringlstetter singt er „Another Brick In The Wall“, das war prägend für den Bub, der trotzdem Lehrer werden wollte wie sein Vater, bis er während des Studiums merkte, dass so ein Lehrerkollegium nicht seins ist. Während des Zivildienstes fand er den Namen Schinderhannes für seine Band, machte was fürs Fernsehen, spielte in „Hu- bert und Staller“ und moderierte beim Bayerischen Rundfunk eine Talkshow.

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Er bewunderte die österreichischen Songschreiber, Wolfgang Ambros voran, die waren die Chefs in den Achtzigern. Er liebte die Spider Murphy Gang: „Pfüati Gott,Elisabeth“! Er kiffte zum Rap von Snoop Dogg. Einsatz Max Mutzke: Er macht einen Rap von Snoop Dogg. David Bowies „Let’s Dance“ singen sie gemeinsam. Bei „Hey You“, dem zweiten Song von Pink Floyd, wirft Mutzke sich in die Brust: Das kann man noch verzieren! Auch zu „Yellow“ von Coldplay hat Hannes Ringlsetter eine Geschichte: Er fuhr einmal in Italien durch einen Tunnel, und als er am Ende ankam, da schien das Sonnenlicht ganz hell. Und plötzlich tönte „Yellow“ aus dem Radio. So etwas gibt es.

Schließlich Eddie Vedders „Society“, das er für den Soundtrack von Sean Penns Film „Into The Wild“ geschrieben hat. Da bricht ein junger Mann die Brücken zur Zivilisation ab, geht in die Wildnis und kehrt nie zurück. Dieses Stück hat Ringlstetter in den letzten Jahren so oft gehört wie kein anderes. Und jetzt singt Max Mutzke mit dem Groove der drei Bauchrednermusiker!

Was Hannes denn gelernt habe, fragt Mutzke am Ende. Na, des haben schon andere gecheckt: Es geht eigentlich nur um die Liebe.

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