Auch wenn die Belohnung auf sich warten lässt: Ezio packen ihre Gitarren zum Glück nicht ein

Es sind die Widersprüche, die dieses Duo ausmachen. Ezio Lunedei und Mark „Booga“ Fowell spielen akustische Gitarren, die allerdings verdammt laut klingen. Ezio singt so britisch, wie er spricht, aber mit einer Inbrunst, die von seinen italienischen Vorfahren stammen muss. Die Songs sind klassisch, ohne unmodern zu wirken. Und dank all dieser Eigenheiten werden Ezio bei Konzerten angehimmelt wie Popstars, leiden jedoch unter chronischem Geldmangel.

Um ihr neues Album „The Making Of Mr. Spoons“ überhaupt aufnehmen zu können, mussten Lunedei und Booga zuerst ein bisschen Geld verdienen. Also gingen sie auf Tournee, monatelang, und spalten jeden Penny. Dann leisteten sie sich den Luxus, in Wales und Berlin mit drei unterschiedlichen Produzenten zu arbeiten. „Gleichzeitig wollten wir selbst mehr über die Technik lernen. Wir haben ja Tausende von Gigs gespielt, aber nur drei Alben gemacht. Da kennen wir uns also nicht so gut aus. Und ich kapiere solche Sachen nicht so schnell“, gibt Ezio zu. „Ich bin nicht sonderlich schlau, aber unendlich enthusiastisch.“ Wenn das mal nicht untertrieben ist. Ezio erinnert sich an die letzten Jahre nicht in Monaten oder Tagen, er misst das Leben in Konzerten. Vielleicht wird es auch diesmal nichts mit der Hit-Single und der großen Festival-Bühne, aber soweit denkt Ezio gar nicht. Er hofft nur, dass er sich bei der kommenden Tour, die natürlich wieder Ewigkeiten dauern wird, morgens immer daran erinnern kann, wo er gerade ist. „Manchmal, wenn man hunderte Kilometer für eine Show gefahren ist, zu der nur fünf Leute kamen, fragt man sich schon, ob man nicht lieber eine Bar eröffnen sollte.“ Immerhin, gesteht et kam das in letzter Zeit eher selten vor. „Und wenn mich doch mal eine Sinnkrise erwischt, dann denke ich immer daran, dass mir mal ein ganz unbekannter, noch viel ärmerer Musiker gesagt hat: ,Dies ist der schlimmste Job der Welt, wenn du ihn machen willst.‘ Aber wenn du ihn einfach machen musst, dann ist es der beste.“

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