Aus der Reihe „50 vergessene & verkannte Meisterwerke“: „Canadian Amp“ von Neko Case (2001)
Vom Radar vieler Plattenkritiker, Käufer und Bestenlistenschreiber sind sie längst verschwunden. Trotzdem sind diese LPs Gold wert. Sagt unser Autor Wolfgang Doebeling und stellt einige vor.
In der aktuellen Ausgabe unseres Magazins hat unser Autor Wolfgang Doebeling 50 Alben zusammengestellt, die zu Unrecht vergessen und verkannt sind. Wir werden in den nächsten Tagen das ein oder andere Kleinod aus seiner „prall gefüllten Schatztruhe“ hervorzaubern.
Neko Case – Canadian Amp (2001 via Lance Rock erschienen)
Wie „Pine Box“ von den Scud Mountain Boys in der Küche aufgenommen, der Klang ähnlich weit-räumig, mit Gitarren, die Booooom! machen, nicht Bumm. Neko Case ist eine begnadete Sängerin, was in der drangvollen Enge überproduzierter Platten wie ihres letzten Albums „Middle Cyclone“ nicht ausreichend zur Geltung kommt.
Hier jedoch trägt ihre Stimme, erhält natürlichen Resonanzboden, geht nahe. Neil Youngs „Dreaming Man“ singt sie entspannt, Hank Williams‚ „Alone And Forsaken“ verloren, das Traditional „Poor Ellen Smith“ mit sich selbst harmonisierend. Ukelele und Hawaii-Gitarre wecken bei Bedarf Fernweh wie eine angegilbte, aber faszinierende Ansichtskarte. Hach.
Der Opener des Albums: Andy (im Orginal von Mike O’Neill)
Wolfgang Doebeling