Aus! Kein Till-Lindemann-Konzert in Kassel

Das Lindemann-Konzert in Kassel ist off. Dazu gibt es anscheinend ein paar Fragen

Unerfreuliche Nachrichten für Till Lindemann: Für Samstag (18. November 2023) war ein Konzert in Kassel angesetzt. Der Rammstein-Frontmann wollte dort vor 6.200 Fans in der ausverkauften Nordhessen Arena auftreten. Nach Medieninformationen hat die Stadt kurzfristig die Genehmigung für das Konzert verweigert. Eine offizielle Bestätigung Lindemanns gibt es derweil nicht.

Nach Informationen der „Bild“ soll die Stadt Kassel einen unzureichenden Brandschutz in der 1977 erbauten Eissporthalle bemängelt haben. Diese Begründung beschäftigt in der Tat immer mehr Menschen: Der Eishockey-Zweitligaverein Kassel Huskies absolviert in der Halle seine Spiele schließlich im Schnitt vor mehr als 3.000 Zuschauern, und unlängst fand dort das Handball-Drittliga-Derby zwischen Eintracht Baunatal und der MT Melsungen II statt – wieder vor ebenfalls mehr als 3000 Zuschauern.

„Für das Regelgeschäft, also Sportveranstaltungen, bei denen sich die Zuschauer auf der Tribüne aufhalten und wenige Menschen auf dem Feld, besteht eine Genehmigung“, sagt eine Sprecherin der Stadt. „Wird ein Gebäude anders als bisher genehmigt bespielt, wird eine Baugenehmigung benötigt.“ Da der Veranstalter die gesetzlichen Anforderungen dafür nicht erfüllt habe, „kann keine Genehmigung erfolgen“.

Eine Sprecherin des Veranstalters MM Konzerte habe zu Protokoll gegeben, dass die Agentur am 10. Oktober die Genehmigung „mit einem umfassenden Einrichtungsplan“ beantragt habe. „Bild“ wundert sich, da der Vorverkauf da bereits seit mehreren Monaten lief. Warum die späte Antragstellung? Antwort MM Konzerte: „Seitens des Bauamtes war signalisiert worden, dass der Antrag vier bis sechs Wochen vor der Veranstaltung gestellt werden solle.“ Erst Anfang November habe Kassel mit der Bearbeitung des Antrags begonnen. Am 6. November sei der Veranstalter aufgefordert worden, innerhalb von vier Tagen weitere Unterlagen vorzulegen.

„Dabei waren Auflagen, die gar nicht vom Veranstalter zu erfüllen waren, sondern sich auf bauliche Gegebenheiten der Nordhessen Arena bezogen.“ Doch man habe rechtzeitig alle bürokratischen Hürden gestemmt: „Alle Anforderungen der Stadt wurden erfüllt. Die Stadt hat sich aber außerstande gesehen, die Unterlagen noch vor Veranstaltungsbeginn zu prüfen.“

Fans des streitbaren Rammstein-Sängers, der mit seinem „Lindemann“-Projekt solo auf Tour ist, dürfte das nicht freuen. Der 60-Jährige sah sich in diesem Jahr Missbrauchsvorwürfen ausgesetzt. Eine Anklage wurde nicht erhoben, aber die Band und er werden kontroverser diskutiert denn je, und sein Label hat die Zusammenarbeit auf Eis gesetzt.

Ein Sprecher der Stadt Kassel bestätigt „Bild“, dass zwar Proteste vor dem Gig erwartet wurden. Doch das habe bei der Entscheidung einer Absage keine Rolle gespielt. „Entscheidend war und ist die Frage der Genehmigungsfähigkeit nach Recht und Gesetz. Der Stadt liegt aktuell kein genehmigungsfähiger Antrag vor mit allen erforderlichen Unterlagen.“ Dennoch spekulieren Anhänger Lindemanns, ob man den Auftritt aus Angst abgesagt hat.

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