Die 100 besten Musikvideos aller Zeiten

Ranking der besten Musikvideos aller Zeiten – von Michael Jackson und Madonna bis Beyoncé, Radiohead und modernen Klassikern.

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Empfehlungen der Redaktion

15. The White Stripes, „Fell in Love With a Girl“

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Michel Gondry, der sich mit Daft Punks „Around the World“ und „Star Guitar“ von den Chemical Brothers einen Ruf als Videomagier erworben hatte, zog seinen bisher skurrilsten Trick ab, indem er das Duo The White Stripes in … Legosteine verwandelte.

Damals, im Jahr 2002, reichte schon die schiere Kühnheit, die Stripes in mühsamem Stop-Motion-Verfahren in Farbblöcken festzuhalten, um das Video zu einer Ikone zu machen. (Third Man verkauft sogar heute noch ein „Fell in Love With a Girl”-Bauset, mit dem man den Effekt selbst nachstellen kann.)

Es ist immer noch eine beeindruckende Leistung, wenn man bedenkt, wie verblüffend Jack und Meg in 2D dargestellt sind. Nur Gondrys weitere Kollaborationen mit den Stripes wie „The Denial Twist” und „The Hardest Button to Button” können da mithalten. —C.S.

14. A-ha, „Take on Me“

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Die Szene: Ein einsames Mädchen sitzt in einem Diner und liest ihr Comicbuch über die Abenteuer des schneidigen norwegischen Synth-Pop-Trios A-ha. Doch die junge Frau (gespielt von der echten Freundin des Sängers) ist schockiert, als der Comic-Held ihr zuzwinkert und sie dann in seine Bleistift-Cartoonwelt lockt.

Die Liebenden tummeln sich in der Welt der Rotoskop-Animation, bis sie von Schraubenschlüssel schwingenden Bösewichten verfolgt werden. Schließlich kämpft der Sänger tapfer darum, aus dem Cartoon zu entkommen und sich ihr in der Welt aus Fleisch und Blut anzuschließen. Unter der Regie von Steve Barron (bekannt durch „Billie Jean“) bleibt „Take on Me“ ein Meilenstein unter den Musikvideos. Eine beeindruckende technische Leistung, die nie an Aktualität verliert.

Traurige Fußnote: A-ha drehte eine enttäuschende Fortsetzung, „The Sun Always Shines on TV”, in der sich das Paar trennt und er zu seinem Comic zurückkehrt. Völlig unabhängige Tatsache: A-ha hatte nie wieder einen Hit in den USA. —R.S.

13. Nirvana, „Smells Like Teen Spirit“

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Die klopfenden Converse All-Star-High-Tops. Die Punk-Cheerleader mit Anarchie-Symbolen auf ihren Uniformen. Kurt Cobains gestreiftes T-Shirt, das er über einem langärmeligen Hemd trägt. Die ersten Akkorde, die rebellischen Teenager, die sich von leise zu ohrenbetäubend und verstörend steigern. Regisseur Samuel Bayer schwört, dass Nirvana, das Trio aus Seattle, von dem niemand bei Geffen Records viel erwartete, was ihr Major-Label-Debüt anging, ihn ausgewählt hatte, um das Video zum Eröffnungstrack ihres 1991er Albums Nevermind zu drehen, weil er von allen Kandidaten die schlechteste Filmrolle hatte.

„[Er] wollte diese ganze Geschichte erzählen. Narrative Sachen machen“, wird Nirvanas Tontechniker Craig Montgomery in der wegweisenden Grunge-Geschichte „Everybody Loves Our Town“ zitiert. „Kurt wollte einfach nur, dass die Band spielt und die Kids ausflippen.“ Bayers körniges und schmutzig wirkendes Video endet mit einem der ekstatischsten Beispiele für Moshpit-Befreiung aller Zeiten.

Es ist ein Klischee zu sagen: „Und der Rest ist Geschichte.“ Aber man kann die Umwälzung, die sich vollzog, als „Smells Like Teen Spirit“ die Radiostationen eroberte und MTV nach der Premiere in „120 Minutes“ beschloss, den Clip in die Heavy Rotation aufzunehmen, unmöglich unterschätzen. Die Single sorgte bereits für Aufsehen um Nirvana. Aber das Video löste eine regelrechte Explosion für die Band aus. Es trug dazu bei, den Massen den Alternative Rock schmackhaft zu machen. Und läutete offiziell die Grunge-Ära ein. Und hier sind wir nun. Unterhaltet uns. —D.F.

12. Beyoncé, „Single Ladies (Put a Ring on It)“

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Beyoncé schaffte fast das Unmögliche, als sie das Video zu „Single Ladies“ drei Minuten und 18 Sekunden lang purer Choreografie widmete. Direkt und klar. Mit nur zwei Tänzern an ihrer Seite.

Für die meisten von uns ist es unrealistisch, auf dem Niveau von Beyoncé zu performen. Aber als „Single Ladies” herauskam, gab es auch YouTube-Tanztutorials und Präsentationen des Materials von gewöhnlichen Tänzern. Man kann so einfach pausieren, zurückspulen. Und auf Beyoncés Bewegungen achten, dass jeder einige davon gelernt hat, von Justin Timberlake in Saturday Night Live bis hin zu Präsident Barack Obama bei einem Eröffnungskonzert. —M.C.

11. George Michael, „Freedom ’90”

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In George Michaels Listen Without Prejudice-Ära ging es darum, die bisherigen Vorstellungen der Öffentlichkeit von seiner Arbeit zu zerstören. Einschließlich seines Rufs als charismatischer, aggressiv heterosexueller MTV-Heartthrob. In dieser Hinsicht lässt das Video zu „Freedom! ‚90“ kaum Raum für Interpretationen, da Michael die Rock-’n‘-Roll-Ikonografie aus seinem Video „Faith“ – Lederjacke, Jukebox, Gitarre – wieder aufgreift. Nur um sie buchstäblich in Flammen aufgehen zu lassen.

Aber das ist nicht das, woran sich alle bei „Freedom! ’90“ erinnern. Unter der Regie von David Fincher, für den dies neben Madonnas „Vogue“ eines von zwei Durchbruchprojekten im Jahr 1990 war, geht das Video den mutigsten Weg. Es lässt Michael selbst komplett aus dem Bild, indem es ihn durch fünf der berühmtesten Supermodels der Welt (Naomi Campbell, Cindy Crawford, Christy Turlington, Linda Evangelista und Tatjana Patitz), die in einem diamantfarbenen Londoner Lagerhaus zum Song lippensynchron mitsingen.

Pompös? Ja. Aber getragen von Michaels Texten – die sowohl auf sein persönliches als auch sein berufliches Coming-out anspielen – verwandelte sich „Freedom! ’90“ zu einem vollständigen künstlerischen Statement, wie es in der Welt der Musikvideos nach wie vor selten zu finden ist. —C.S.