Bike – The Pink Floyd

Frank Zappas Frage, ob Humor zur Musik gehört, sollte nicht vorschnell mit Ja beantwortet werden: Witzischkeit hat nämlich doch ihre Grenzen und lässt Popmusik verdammt schnell altern. Dass Pink Floyds „Bike“ dennoch so gut läuft, liegt wohl an der Mischung der Einzelkomponenten: Syd Barretts Text über ein bedauerlicherweise verliehenes Fahrrad, eine Familie von Lebkuchenmännern und die Maus Gerald („he’s getting rather old, but he’s a good mouse“) ist Dadaismus britischer Prägung, angesiedelt irgendwo zwischen Abzählreim und Lewis Carrolls Wortspielereien. Richtig skurril wird das Ganze aber erst durch Barretts Tonfall naiver Rechtschaffenheit und den Kunstgriff, die Metrik des Songs den ungeraden Verslängen anzupassen – weshalb das „Bike“ charmant holpert und Schlagzeuger Nick Mason ständig runterzufallen droht. Gefühlte 90 Prozent aller Liebeserklärungen in Popsongs mögen der reine Kitsch sein, doch Barrett ist einfach nur treuherzig: „You’re the kind of girl that fits in with my world / l’ll give you anything everything if you want things.“ Reizend, oder? The Piper At The Gates Of Dawn (1967)

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