Bloß die Wut abreagieren

SNAKE RIVER CONSPIRACY kennen nur einen Feind: den unauffälligen Mob

Sympathie für den Teufel bringt heute keine Anti-Establishment- Punkte mehr, denn der verkauft schon zu viele Platten. Da packt man Amerika leichter bei der Urangst, dass den Leuten bald der Wohlstand zu Kopf steigt, dass jeder ein Superheld oder Gen-Mutant werden will und dieses Recht zur Not auch mit der Kettensäge verteidigt.

Jason Slator, Slacker aus San Francisco, hat selbst lange genug bei der mehr als anständigen Band Third Eye Blind gespielt, um zu wissen, warum er die angestrengt Unauffälligen verabscheut. JFuck you and your stupid smile, you make me want to strangle you“ hieß es auf der ersten Single von Skters neuer Combo Snake River Conspiracy. Den wesentlichen Beitrag zum Effekt leistet Sängerin Tbbey Torfes, die wie eine der Motor-Amazonen von Russ Meyer auftritt. Früher imitierte sie in Gemeindesälen Stevie Nicks, später tanzte sie in Bikini-Bars – das hätte sich Slater an seinem Atari nicht besser programmieren können.

Die Musik zum Album „Somc Ji- had“ hat er dort fabriziert, als böser König über die Samples, die er in nihilistische Schaukämpfe reitet Die Referenzen sind so alt wie die Idee: industriaJ, Prodigy-Pop, John-Barry-Soundtracks. Jason und ich sind gar nicht bösartig, wir reagieren bloß unsere Wut ab“, sagtTobey. „Und den amerikanischen Spießern sind wir dankbar: Die haben uns zu dem gemacht, was wir sind.“ Eine letzte Sicherheit behält das Duo ja im neuen Leben als Cyber-Helden: Kommen die Dämonen zu nahe, genügt ein Druck auf die Escape-Taste.

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