Bobby Bazini

Wer von Bobby Bazini spricht, spricht meist zunächst von dessen Alter. Kaum 20 ist der Songschreiber aus Québec, doch sein Gesang ist tief, soulful und vom Blues durchtränkt. Auch seine Musik kommt traditionsbewusst daher: Auf Bazinis Debüt, „Better In Time“, sind Country-Soul und Songwriter-Folk wie von Johnny Cash und Bob Dylan. Freilich ist das Album das Werk eines jungen Mannes und in erster Linie dazu angetan, ein jugendliches Publikum für die Musik von damals zu begeistern – ähnlich wie bei Bazinis schottischer Entsprechung, dem Youngster Paolo Nutini.

Bazini ist ein bescheidener Kerl, der viel lernen will und zu seinen Vorbildern aufsieht wie ein Sohn zu seinem Vater. Apropos: Die Scheidung der Eltern vor einigen Jahren war für den Künstler eine Art Initiation in den Blues, sie spielt für „Better In Time“ offenbar eine zentrale Rolle. Das Vertrauen in die Alten, das ist das Thema auf Bobby Bazinis erster Platte.

Alt oder neu?

Oft ist mir alt lieber als neu. Die Leute sagen, meine Musik und meine Texte würden sehr reif klingen, obwohl ich noch so jung bin. Ich glaube, das hängt mit meiner Familie zusammen. Ich habe meinen Leuten als Kind sehr genau zugehört und in den Gesprächen mit ihnen mehr vom Leben begriffen als in der Schule. Da redet man ja doch ziemlichen Quatsch.

Berg oder Tal?

Den Berg, bitte. Als sich meine Eltern getrennt haben, bin ich zu meiner Großmutter gezogen, um Abstand zu bekommen. Dort in den Upper Laurentian Mountains in Québec war ich oft alleine. Das war mein Zufluchtsort.

Analog oder digital?

Unbedingt analog. Ich bin ein einfacher Junge. Ich mag einfache Akkorde und einfache Melodien. Alle meine Helden haben auf Tonband und mit richtigen Instrumenten aufgenommen, und auch für mich ist das der beste Weg.

Allein oder zusammen?

Zusammen, auch wenn es schwierig sein kann. Da spielen wieder meine Großeltern eine Rolle, die mir vorgelebt haben, wie großartig so eine Beziehung fürs Leben ist.

Montreal oder Toronto?

Unbedingt Montreal, das ist meine Heimat. Ich liebe die französische Sprache, aber ich liebe auch das Lebensgefühl in Québec. Wir sind eine kleine, romantische Gemeinschaft. Das Leben ist auch nicht so schnell wie in Toronto.

Laut oder leise?

Ich war immer ein stiller Typ, der den Mund kaum aufkriegt. Es ist eigentlich immer noch so, reden fällt mir schwer. Wenn ich Musik mache, bin ich dagegen ganz da.

Elvis oder Johnny Cash?

Cash. Ich habe seine Musik sehr früh kennengelernt, sie hat mir durch sehr schwere Zeiten geholfen. Außerdem liebe ich an ihm, wie er Sachen auf den Punkt bringt, ganz simpel, ganz wahr. He’s the man in black! (SCHLÜ)

Abonniere unseren Newsletter
Verpasse keine Updates