Bringen Frankreich auf die Landkarte: TAHITI 80

Im niedlichen Japan sind Konzerte von Tahiti 80 grundsätzlich ausverkauft. Drei Abende hintereinander musste man Tokio bespielen, und die erste Platte „Puzzle“ nahm man vergoldet wieder mit nach Hause. Heute wurde nach Deutschland geladen, und Xavier Boyer, Gesang und Gitarre, hat es sich auf der Chaiselongue der Plattenfirma gemütlich gemacht. Boyer sieht in etwa aus wie Costa Cordalis‘ Sohn, aber ohne debiles Grinsen.

Nachdem „Puzzle“von lindigen Schreibkräften mit Prefab Sprout verglichen wurde, ging Boyer los und kaufte sich bei der örtlichen „Fnac“-Ladenkette „Steve McQueen“. vorbildlich. Überhaupt war die Zeitlosigkeit auch auf der neuen LP “ Wallpaper For The Soul“ ein entscheidendes Thema: Am liebsten hätte Boyer „die letzten 40 Jahre Pop-Musik“ für den Tahiti 80-Sound übernommen, und gern redet der ansehnliche Franzose über Carole King, Sam Cooke, The Style Council und natürlich die Beatles. Letztere werden zwangsläufig zum Thema, weil Richard Hewson – der sowohl an „Let It Be“ als auch an McCartneys „Ram“ beteiligt war – die Streicher-Arrangements beisteuerte.

So klassisch wie möglich möchte Boyer auch textlich bleiben: „Politische Texte würden nicht wirklich zu unserer Musik passen und können auch ganz schnell an Aktualität verlieren. Uns liegen einfach die Themen, zu denen die Leute, die uns hören, leicht eine Beziehung entwickeln können.“ Also: Liebe, Leid, Erinnerung, das alles möglichst größer als das Leben selbst.

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