Cool und kulturinteressiert

Der tolle kleine HipHop-Sanger Clueso rettet nebenbei eine Pop-Stadt

Das neue Album von Clueso heißt „Weit weg“ – warum nur? Nach einer etwas glücklosen Zeit in Köln und dem interludium in Berlin war der Rapper/Sänger/Songwriter ja wieder nach Hause gegangen, nach Erfurt. In einem alten Bahn-Gebäude haben Clueso und sein Manager dann den Zughafen entwickelt, eine Villa Kunterbunt städtischer Kulturschaffender, mit Zivi-Stelle sogar. „Die Dinge sind jetzt strukturierter, trotzdem bin ich manchmal weit weg von der Realität… Ich mache 50 Leute heiß, aber bin dann auch wieder fort, wenn’s für mich woanders weiter geht.“ Für den Moment jedenfalls ist die Energie in Erfurt – Clueso macht Heimatkultur, diskutiert im Landtag, fördert die Musikkumpels von früher, reist für das Goethe-Institut durch Asien und bricht auf „Weit weg“ eine Lanze fürs engagierte Dableiben. „Ich liebe diese Stadt nun mal… und ich hasse sie. Es sind so viele Talente hier, die ihre Chance nur deshalb verschlafen, weil sie keinen Druck haben, keine Deadlines. Es ist interessant für mich zu sehen, dass ich etwas bewirken kann.“ Auch das neue Album hat Clueso hier aufgenommen – es ist etwas schön ungekünsteltes. Direktes in dieser eher am Song als am HipHop orientierten Produktion. „Ich komme ja eigentlich nirgendwo her, sondern bediene mich einfach“, erklärt Clueso. „Wichtig ist nur, dass das, was ich tue, meiner jeweiligen Emotion entspricht.“

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