Cro: „Melodie“ in nur 24 Stunden zur goldenen Schallplatte ?

Sieht so Erfolg aus? Cro soll angeblich in den ersten 24 Stunden nach Erscheinen seiner neuen Platte "Melodie" über 100.000 Exemplare verkauft haben. Doch über die Zahlen lässt sich streiten, findet die Konkurrenz.

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So schnell kann es gehen: Im Laufe von 24 Stunden soll der Pandamasken-Rapper Cro weit über 100.000 Exemplare seines neuen Longplayers „Melodie“ verkauft haben, sagt seine Plattenfirma. Damit hätte er in der deutschen Musiklandschaft tatsächlich eine Ausnahmestellung eingenommen, denn für viele andere Musiker (und vor allem deren Labels) bleiben solche Erfolgsdimensionen ein Traum.

Ob die Zahlen aber der Realität entsprechen, ist zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht klar. Tatsächlich gibt Chimperator, die Plattenfirma des 24-Jährigen, in einem Statement erst einmal nur den Gold-Status bekannt, ohne eindeutige Zahlen vorzulegen.

Auch dem Rapper Kollegah, der im Mai sein neues Werk „King“ vorgelegt hatte, war angeblich dieses seltene Kunststück gelungen, quasi über Nacht Goldstatus zu erringen. Anscheinend glaubt Label Selfmade-Records, dass das keinem anderen gelingen könnte. Über Twitter zweifelt man die Cro-Zahlen an: „Mit 40.000 Einheiten nach 24 Stunden Gold zu melden, ist schon SEHR dreist, liebe Kollegen“, heißt es dort.

Die „Kollegen“ von Chimperator wollten dies natürlich nicht auf sich sitzen lassen und vermeldeten, dass angeblich mehr als 130.000 Einheiten von „Melodie“ abgesetzt worden seien. Die Reaktion in diesem kleinen Twitter-Battle ließ natürlich nicht auf sich warten – und so brachten die Vertreter von Kollegah ins Spiel, dass es sich bei der angegebenen Verkaufszahl von 130.000 nicht um abgesetzte Einheiten handelte, sondern um die Anzahl der LPs, die in Verkaufsmärkten ausgelegt worden seien.

Ob die wöchentlich veröffentlichten Album-Charts Licht ins Dunkel bringen werden, ist unklar – sind doch die Richtlinien, nach denen die Gfk, die Gesellschaft für Konsumforschung, die Verkaufszahlen ermittelt, in den letzten Jahren immer undurchsichtiger geworden. Wie an diesem Beispiel zu sehen, scheint es nicht einmal den Plattenfirmen zu gelingen, über den Marktwert ihrer Künstler Konkretes in Erfahrung zu bringen.

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