Das allerletzte Kapitel

Am Tag nach der Vollendung von „American IV“ begann Johnny Cash mit der Arbeit an dem nächsten Album, dem fünften in der Reihe mit amerikanischem Liedgut. Nach dem Tod seiner Frau June im Mai 2003 beschäftigte den kranken Künstler nur noch diese Aufgabe. „Er sagte, das sei der wichtigste Grund, um am Leben zu bleiben“, so Produzent Rick Rubin, der alle „4merican“-Aufnahmen betreute. „Ich glaube, es war das Einzige, was ihn weitermachen ließ, das Einzige, was er noch zu erwarten hatte.“

„Es könnte meine liebste von all den ‚American‘-Platten werden“, meint Rubin, der die Songs – wo nötig – mit bewährten Musikern fertigstellte. Die Besetzung war schon bei den früheren Alben ähnlich: Mike Campbell von den Heartbreakers, der Keyboarder Benmont Tench, der Studiogitarrist Smokey Hormel (der mit Tom Waits, Beck und letzthin Neil Diamond spielte), Jonny Polonsky sowie der junge Matt Sweeney (Chevez, Bonnie „Prince“ Billy). Neben Traditionals hatte Cash Bruce Springsteens „Further On (Up The Road)“, Gordon Lightfoots „If You Could Read My Mind“ und Hank Williams‘ „On The Evening Train“ aufgenommen. „Wir spürten Johnnys Präsenz während der Aufnahmen“, erzählt Rubin. „Mehr als einmal schauten wir einander an und sagten Johnnie würde es lieben‘, weil es so gut ist und so anders als das, was wir bisher gemacht hatten.“ „American V“ soll in den USA bereist Ende Mai veröffentlicht werden, der Termin für Deutschland steht noch nicht fest.

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