Das Ende von Hall & Oates ist hiermit besiegelt

Daryl Hall und John Oates beenden bitteren Geschäftsstreit in Schiedsverfahren

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Daryl Hall und John Oates haben ihren Rechtsstreit über den öffentlichen Bruch ihrer Geschäftspartnerschaft außergerichtlich beigelegt. Das geht aus Gerichtsdokumenten hervor.

Öffentlicher Bruch und Vorwürfe

„Die Ansprüche wurden im Schiedsverfahren entschieden. Nach Erlass des endgültigen Schiedsspruchs werden die Kläger gleichzeitig eine Mitteilung über die freiwillige Rücknahme der Klage beim Gericht einreichen“, schrieben Halls Anwälte in einem am Montag in Nashville eingereichten Statusbericht, der ROLLING STONE vorliegt. Das Dokument nennt weder das Datum der Entscheidung noch weitere Details.

Dies war die erste Eingabe einer Partei, seit das Duo 2023 mit seinem erbitterten Streit Schlagzeilen machte. Die „Rock and Roll Hall of Fame“-Künstler, bekannt für Hits wie „Maneater“, „Private Eyes“, „Kiss on My List“ und „I Can’t Go for That (No Can Do)“, sprachen nicht mehr miteinander, nachdem sie sich über Oates’ Recht stritten, seinen Anteil an ihrer Firma Whole Oats Enterprises (WOE) an den Musikverlag Primary Wave zu verkaufen.

In einer Erklärung vom November 2023 warf Hall Oates den „ultimativen Verrat an der Partnerschaft“ vor. Oates habe heimlich mit Primary Wave verhandelt und ihn dann „überrumpelt“, indem er kurz vor Halls Tourstart mitteilte, er wolle seinen Anteil an WOE verkaufen.

Hall erklärte, er lehne das Geschäftsmodell von Primary Wave ab und sehe darin potenziell „unvorstellbaren“ Schaden für die WOE-Vermögenswerte, zu denen Markenrechte, Persönlichkeitsrechte, Platteneinnahmen sowie Social-Media- und Webauftritte gehören.

Eskalation und Gegenreaktion

„In den letzten Jahren hat sich John Oates’ Verhalten deutlich von einer professionellen und geschäftsorientierten Haltung entfernt. Es ist konfrontativ und aggressiv geworden, anstatt professionell und höflich“, schrieb Hall. Oates habe es darauf angelegt, ihn zu belasten und zu belästigen, ohne Rücksicht auf seine Interessen oder die von WOE.

Oates bestritt dies in einer eigenen Erklärung. Er zeigte sich „zutiefst enttäuscht“ über Halls „aufhetzende, ungeheuerliche und falsche Aussagen“. Die Auseinandersetzung befinde sich längst in privater Mediation und Schiedsverfahren, Hall sei derjenige, der Schaden anrichte. „Ich weiß nicht, wer oder was Daryl zu diesen Schritten bewegt, aber ich bin zutiefst verletzt“, schrieb er.

Gerichtlicher Stillstand und Oates’ Neuausrichtung

Der Richter stoppte den Verkauf von Oates’ Anteilen bis zum Abschluss des Schiedsverfahrens. Der Statusbericht wurde nun nach Aufforderung des Gerichts eingereicht.

Oates wollte sich zu den Details nicht äußern, sagte aber im Gespräch mit ROLLING STONE 2024, sein Fokus habe sich seit der Pandemie verschoben. Er habe begonnen, sich Projekten wie dem Oates Song Fest for Feeding America und der Männergesundheits-Initiative Movember zu widmen. „Ich bin aus dem Modus ausgestiegen, wieder mit großer Band und großer Produktion auf die Bühne zu gehen“, erklärte er.

Endgültiger Bruch

Auf die Frage, ob für Wikipedia ein offizielles Enddatum eingetragen werden sollte, sagte Oates, er könne nicht für Hall sprechen, habe sich aber persönlich „weiterentwickelt“ und fühle sich „kreativ neu belebt“.

Ein Freund habe ihm zu Beginn der Auseinandersetzung gesagt: „John, du warst Musiker, bevor du Daryl getroffen hast, und du bist immer noch Musiker.“ Hall & Oates hätten sich stets als zwei Individuen verstanden, die zusammenarbeiten. „Das hier ist der ultimative Ausdruck davon.“

Als „The Times of London“ Hall Anfang des Jahres fragte, ob eine Versöhnung ausgeschlossen sei, antwortete er: „Dieses Schiff liegt auf dem Grund des Ozeans.“