Das Süsse Jenseits

ab 5. März im Kino

Katastrophen ereignen sich stets .im heitersten Alltag. In einem Kleinstadt-Schulbus aus British Columbia lärmt und kräht es hinter der sympathisch-resoluten Fahrerin, als der Bus plötzlich von der verschneiten Straße rutscht und auf der Eisdekke eines Flußes einbricht Fassungslos sieht ein Autofahrer das stumme Schauspiel. Später werden die Fahrerin und ein Mädchen lebend geborgen. Das unerhörte Ereignis zeigt der Kanadier Atom Egoyan eher beiläufig in Bruchstücken. Wie ein Schneider flickt er die in Vorher und Nachher zerissenen Teile seines Stoffes in einem zufalligen Hin und Her wieder zusammen. Ab roter Faden dient ein Kindergedicht über den Rattenfänger von Hameln, festgemacht an einem fremden Eindringimg, einem Anwalt (Ian Holm), der versucht aus dem Schmerz der Eltern seinen Profit zu schlagen. Später überträgt Egoyan das Motiv auf alle anderen. Aus der Geschichte des Selbstverlustes in seinem Cannes-Erfolg „Exotica“ hat er jetzt eine des Sichwiederfindens gestrickt.

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