Das Trojanische Pferd

Mit Partyliedern verkaufen die Getaway People ihre Inhalte

Boots, Sänger und Gitarrist der Getaway People, steht irgendwo in einer Telefonzelle im Mittleren Westen der USA und versucht, die schlechte Verbindung mit lauter Stimme wettzumachen. „Wir sind schon wieder auf Tour“, erläutert er die nicht eben förderlichen Umstände unserer Unterhaltung. Das ewige Reisen gehört zum Credo der fünf Norweger, die vor fast zwei Jahren die Heimat in Richtung USA verließen, um den Traum vom Leben als Popstar zur Realität werden zu lassen.

Das ’98er Debüt „The Getaway People“ wurde mit fröhlich eklektischen HipHop-Beats und allerlei funky tunes in den USA zum Überraschungserfolg, und seither basteln Boots, Honda, Stone, Race und Leroy von New Jersey aus am großen Ruhm. „Nicht in erster Linie am Ruhm“, widerspricht Boots. „Wer bloß dem Erfolg nachrennt, jagt Gespenster und hört bald auf, bei sich selbst zu sein.“ Was wie eine Plattitüde klingt, ist integraler Bestandteil im Selbstverständnis der Getaway People, die in ihren nicht eben kontemplativen Partyliedern gern von gewichtigen Dingen singen.

So wird auch das neue Album „Turnpike Dianes“ zum Trojanischen Pferd politisch korrekter Botschaften. „Wir haben uns schon immer um Inhalte bemüht“, erläutert Boots, „nur würgen wir sie dir nicht gnadenlos rein. Schließlich sind wir ja nicht Bob Geldof.“

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