Dauernd jetzt, blaue Morgenstunden und Geschenke: die Alben der Woche vom 21. November

Herbert Grönemeyer ringt mit sich - und ist dabei weiter ernst zu nehmen, Bryan Ferry liefert eleganten Disco-Funk, Erdmöbel machen ihren Fans ein "Geschenk" und The New Basement Tapes wagen sich an Dylan-Songs - unsere Alben der Woche vom 21. November.

von Marc Vetter 21.11.2014

Herbert Grönemeyer ringt auch in seinem 14. Studioalbum „Dauernd jetzt“ um jedes noch so kleine akustische Detail. Es gibt Patriotismus-Neubestimmungen („Unser Land“), bittersüße Finsternis („Morgen“) und mit „Der Löw“ auch eine Hymne auf den Bundestrainer. Ralf Niemczyks Urteil für den ROLLING STONE: Grönemeyer ist weiter ernst zu nehmen.

Bryan Ferry ist so produktiv wie nie: In den Nullerjahren gab es nur ein Album von ihm, nach „Olympia im Jahr 2010 nun mit „Avonmore“ schon das zweite. Ferry ruht sich vielleicht etwas zu sehr auf seiner Gentleman-Gemütlichkeit aus – bietet aber ansonsten eleganten Disco-Funk und polierte Balladen.

Erdmöbel haben tatsächlich ein Weihnachtsalbum produziert und es passend dazu gleich „Geschenk“ genannt. Ob es auch ein solches für ihre Fans ist, bleibt abzuwarten. Es gibt Bläser, strahlende Arrangements und eine deutsche Version von – Achtung: Überraschung! – „Last Christmas“ zu hören.

T-Bone Burnett hat den wagemutigen Versuch unternommen, einige der 47 Jahre alten Songs aus den „Basement Tapes“-Sessions mit Elvis Costello, Marcus Mumford und Konsorten neu einzuspielen. Selbst Johnny Depp ist beim Song „Kansas City“ an der Gitarre mitbeteiligt. The New Basement Tapes: Lost River ist also die perfekte Ergänzung zum Re-Release des Jahres, der Komplettfassung von „The Basement Tapes“.

Außerdem in dieser Woche neu im Handel: die Joni-Mitchell-Compilation „Love Has Many Faces“, „Some Blue Morning“ von Adrian Crowley (der von Nick Cave hoch gelobt wird) sowie alle bisher erschienenen Alben von Simon and Garfunkel in einem schmucken Boxset.