De La Soul – 3 Feet High & Rising

Wäre HipHop ein lustiges Gotcha-Spiel, dann wäre dieses Album die quietschbunte Farbbombe, die jedem dahergelaufenen Böse-Buben-Rapper mit grotesker Blümchenpoesie das verschmutzte Gangstermaul stopft. Etwa so reagierte auch die Szene 1989 auf die Veröffentlichung von De La Souls Debütalbum: Bis dahin wurde das Genre von ehemaligen Ghettokönigen und getriebenen Polit-Hoppern dominiert. Plötzlich war Spaß zugelassen – De La Soul riefen das „Daisy Age“ aus, sampelten Johnny Cash, Steely Dan sowie alpenländische Jodler und rappten dazu clever über die große Liebe oder Körpergerüche. Gleich mehrere Hitsingles untermauerten, was bislang niemand für möglich gehalten hätte: Nicht nur Street Credibility erzeugt kommerziellen Erfolg, sondern auch künstlerische Aufrichtigkeit und der Mut zu Neuem. Den bewiesen De La Soul hier gleich tonnenweise – die von Prince Paul betreute Produktion des Albums gehört zu einer der innovativsten des gesamten Genres. Und so löste diese Platte weit mehraus als nur eine andauernde Weltkarriere von Künstler und Produzent – es war der Auftakt zu einer Revolution des Genres, dem so getauften „Native Tongue Movement“, auf das sich bis heute viele HipHopper mit positiver Lebenseinstellung beziehen.

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