Deftones

Faul sind sie nicht. Seit ihrem zweiten Album „Around The Fur“ (’97) tourten die Deftones mit Vollgas und zählten schon beim renommierten „Ozzfest“ im letzten Sommer zu den Gewinnern. Doch als ihre aktuelle Platte „White Pony“ auf Platz drei der US-Charts debütierte – direkt hinter Eminem und Britney -, waren selbst die härtesten Fans der multikulturellen Metal-Maestros überrascht. Und die Musiker aus Sacramento auch.

Wohl nur deshalb spielen sie noch immer in Clubs und Hallen für maximal 2000 Leute, obwohl eine US-Stadiontour schon in Planung sein könnte; inzwischen wird gar gemunkelt, dass die Deftones die nächsten „Family Values“-Festivals headlinen könnten. Bei ihrem hoffnungslos ausverkauften Gig in Minneapolis – im „Quest“, einem schicken Dance-Club, den Prince gebaut hat schlug ihnen jedenfalls hemmungslose Liebe entgegen – von Zuschauern jeden Alters. Die Security hatte viel zu tun, denn es war fast zu eng, um ein richtiges Mosh-Pit zu bilden. So suchte sich die Menge ein anderes Ventil: Man sah, wie sich Männer ohne Shirts umarmten, Frauen die Faust in die Höhe stießen und Mädchen vor schierer Freude schrien.

Bekämpfen die Deftones ihren eigenen Erfolg, versuchen sie verzweifelt, am Boden zu bleiben? „Unsere ganze Karriere basiert darauf, dass wir Shows wie diese spielen“, sagt Sänger Chino Moreno dazu. „Wir sind jetzt vielleicht fähig, Stadien zu füllen, aber solch ein Abend gehört unseren Fans.“ Und für die machen die Deftones schließlich alles. Auf der Bühne fand Moreno noch drastischere Worte, um seine Zuneigung auszudrücken: „Dies ist für alle Motherfucker, die seh dem ersten Tag zu uns stehen.“ Zu dem Zeitpunkt hätten sie am besten auch schon ihre Tickets kaufen sollen.

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