Der Spaßvogel AFROMAN erhebt seinen leicht vernebelten Minimalismus zur modernen Stilform

Dieser Mann, das weiß jetzt jeder, ist ein Spaßvogel: Joseph Foreman alias Afroman sang sich mit dem echt witzigen Bubenstück „Because I Got High“ allerorts in lichte Chart-Höhen, machte sein Gesicht als Hauptakteur eines betont dämlichen Videos bekannt und wird seither weltweit von vielen Medienmenschen zu seiner Musik, seiner Philosophie und, damit untrennbar verbunden, seinem Drogenkonsum befragt.

„“Ich dachte mir, wenn andere Leute darüber singen können, wie cool es ist, einen abzuknallen, dann kann ich auch darüber singen, zuviel Gras zu rauchen. Stimmt auch wieder. „“Es war halt die Wahrheit. Ich hatte keine Kohle und keine besonders guten Aussichten – da traf ich Marihuana, und sie war nett zu mir.“ Das Techtelmechtel mit dem Halluzinogen hat den ehemaligen Straßensänger aus Hattiesburg/Mississippi hernach zum Kreativen beflügelt. Sein zweites in Eigenregie veröffentlichtes Album „“The Good Times“ mit Minimal-Liedern übers Feiern, Kiffen und Bumsen wollten bei Napster ganz viele Freunde kurzweiliger Musik hören, und am Ende boten sich dann gar Universal Records an, die Homerecordings auch außerhalb der digitalen Übertragungswege an den Konsumenten zu bringen.

Sie befanden das meist arg rudimentäre Material nicht mal mehr einer klanglichen Überarbeitung bedürftig. Afroman weiß, warum. „Warum gucken denn die Menschen mittlerweile zum Beispiel viel lieber realistische Serien über Cops im Fernsehen, anstatt ihre Zeit mit einem 200-Millionen-Dollar-Unsinn im Kino zu vergeuden?“ Tun sie das denn? „“In jedem Fall“, nickt Afroman ganz enthusiasmiert, „die Leute wollen echte Gefühle und Realitätsbezug. It’s the value of the footage, man!“ Eben der sei bei seiner Musik ähnlich hoch wie bei „NYPD Blue“, sagt Afroman und lehnt sich sogar noch weiter aus dem Fenster. „Es kommt doch nie darauf an, wie aufwendig etwas gemacht ist. Hauptsache, es hat einen Funken, der die Menschen erreicht.“ Stimmt soweit. „“Nimm einen Song wie ,When A Man Loves A Woman‘ – der gefallt einem ja nicht wegen seiner großartigen Produktion, sondern weil er eine ganz bestimmte Magie hat. So ist es bei meiner Musik auch.“ Jetzt aber Schluss.

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