Devastations

Drei ambitionierte Australier in mystisch-brodelndem Fahrwasser

Für eine Band kann es durchaus nützlich sein, wenn das noch frische Schaffen mit begleitenden Referenzen versehen wird. Hilft neugierigen Hörern bei der Orientierung, öffnet allerdings zwangsweise auch eine Schublade. So auch im Falle der Ende 2002 in Australien gegründeten Devastations, denen immer wieder Parallelen zu Leonard Cohen, den Tindersticks und insbesondere Nick Cave nachgesagt werden. Drei Namen, die summiert ein mystisch-brodelndes Fahrwasser ergeben müssten. „Nick Cave ist sicherlich nicht unsere wichtigste Referenz. Aber natürlich besser, als wenn man uns mit Blink-182 vergleichen würde“, sagt Devastations-Sänger Conrad Standish nicht ohne Selbstbewusstsein und verweist dann gerne auf seine ausgeprägte Vorliebe für Folk. Für das 2005 veröffentlichte zweite Album „Coal“, das nun auch in Europa erscheint, holte sich die Band einige Gäste ins Studio. Darunter das ehemalige Immortal Souls-Mitglied Genevieve McGuckin, als Produzent konnte mit Alexander Hacke ein Anhänger der ersten Stunde gewonnen werden. Doch sind es insbesondere die Streicherarrangements des australischen Komponisten Padma Newsome, die bei Standish einen bleibenden Eindruck hinterlassen haben. So wie wohl auch die alte Tindersticks-Taktik: Mollig anschleichen, kurz Krach schlagen und dann schnell das Weite suchen.

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