Little Richard: Wie ein Prediger, der mit dem Teufel ringt

Richards Stimme fauchte mit einer Wildheit aus den Transistorradios, die einer ganzen Generation von Sängern und Musikern Brandnarben verpasste.

„Als ich zum ersten Mal ‚Long Tall Sally‘ hörte, stand mir der Mund offen“, schwärmte John Lennon. „Ich wollte Elvis ja nicht untreu werden, aber das hier war einfach so viel besser.“

In seiner frühen Jugend schmetterte Richard Penniman Gospel-Songs in der Kirche von Macon/Georgia, und dieses fiebrige Fundament übertrug er auf den Rock’n’Roll.

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In Songs wie „Lucille“ und „Tutti-Frutti“ klang er wie ein Prediger, der mit dem Teufel ringt. Als er 1956 „I’m gonna rip it up/ I’m gonna shake it up“ heulte, ging es nicht nur ums Wochenende – seine Falsett-Kiekser sprengten die Regeln des Pop-Gesangs.

Richards Stimme fauchte mit einer Wildheit aus den Transistorradios, die einer ganzen Generation von Sängern und Musikern Brandnarben verpasste. So wie Jimi Hendrix, der eine Zeitlang in Richards Band spielte: „Ich möchte mit der Gitarre machen, was er mit seiner Stimme macht.“

  • Geburtstag: 5. Dezember 1932
  • Wichtigste Songs: „Tutti-Frutti“, „Good Golly Miss Molly“, „Long Tall Sally“
  • Inspiration für: James Brown, Prince, Paul McCartney

Arte zeigt am Freitag (05. April) die TV-Premiere der Doku „Little Richard: I Am Everything“ (21:45 Uhr, auch bis 4. Mai in der Mediathek).

„In Interviews mit Familienmitgliedern, Musikern und führenden Personen der afroamerikanischen und queeren Szene enthüllt der Film, wie Richard eine Kunstform zur ultimativen Selbstdarstellung schuf, doch was er der Welt ermöglichte, konnte er nie sich selbst ermöglichen. Sein ganzes Leben lang raste Richard wie eine glänzende, zerbrochene Flipper-Kugel zwischen Gott, Sex und Rock n‘ Roll hin und her. Die Welt versuchte, ihn in eine Schublade zu stecken, aber Richard war ein Alleskönner, der vieles in sich vereinte“, heißt es in der offiziellen Beschreibung zum Film.

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