Disney-Aktionäre machen Stunk wegen Kimmel-Rauswurf
Disney-Aktionäre fordern Unterlagen zur Kimmel-Suspendierung – Verdacht auf Pflichtverletzung und politisch motivierte Entscheidung.
Anwälte, die zwei Gruppen von Disney-Aktionären vertreten, fordern Unterlagen zur Entscheidung des Unternehmens, Jimmy Kimmel auf Druck der Trump-Regierung zu suspendieren.
Verdacht auf Pflichtverletzung
Wie „Variety“ berichtet, wurden die Schreiben im Namen der American Federation of Teachers (AFT, Mitglied im AFL-CIO) sowie der Non-Profit-Organisation Reporter ohne Grenzen an Disney-CEO Bob Iger geschickt. Ziel sei es, „mögliches Fehlverhalten, Missmanagement und Verstöße gegen Treuepflichten“ durch den Disney-Vorstand, Führungskräfte oder andere am Beschluss Beteiligte zu untersuchen.
„Es gibt eine glaubhafte Grundlage für den Verdacht, dass Vorstand und Führungskräfte ihre Treuepflichten von Loyalität, Sorgfalt und Gutgläubigkeit verletzt haben könnten, indem sie unzulässige politische oder verbandspolitische Erwägungen über die Interessen des Unternehmens und seiner Aktionäre stellten“, heißt es in dem Schreiben.
Während die Anwälte der AFT und von Reporter ohne Grenzen betonten, die Gruppen seien „zufrieden“, dass ABC „das Richtige getan und Jimmy Kimmel wieder auf Sendung gebracht habe“, wiesen sie darauf hin, dass Disneys „Aktie nach der ursprünglichen Entscheidung erhebliche Verluste erlitt“. Zudem äußerten sie Sorge über Trumps anhaltende Angriffe auf die Meinungsfreiheit, einschließlich seiner Drohung, ABC nach Kimmels Rückkehr zu verklagen.
Boykotte, Kursverluste und Trump-Drohungen
„Die Folgen der Suspendierung von „Jimmy Kimmel Live!“ wurden als Angriff auf die Meinungsfreiheit kritisiert, lösten Boykotte sowie Unterstützung von Gewerkschaften für Mr. Kimmel aus und ließen Disneys Aktienkurs einbrechen – aus Angst vor Imageschäden und wegen der Sorge, Disney sei Komplize staatlicher Übergriffigkeit und Medienzensur“, so das Schreiben. „Und die negativen Auswirkungen auf Disney und seine Aktionäre halten an, da Donald Trump nach der Ankündigung der Rückkehr der Show am 23. September 2025 auf seiner Social-Media-Plattform Truth Social eine neue Drohung veröffentlichte: ‚Ich glaube, wir werden ABC jetzt mal testen. Mal sehen, wie wir das machen.‘“
Die AFT und Reporter ohne Grenzen verlangen, dass die Unterlagen innerhalb von fünf Tagen nach Datum des Schreibens (24. September) vorgelegt werden. Nach Prüfung könnten die beiden Gruppen eine sogenannte derivative Klage einreichen, die es Aktionären erlaubt, im Namen des Unternehmens gegen dessen eigene Direktoren und Führungskräfte sowie weitere Dritte vorzugehen, die dem Unternehmen Schaden zugefügt haben könnten.