Dr. Motte: keine Lust auf Love Parade am Lausitzring

Unter dem Namen 'Love Convoy' will ein Partyveranstalter die Love Parade mit abgewandeltem Konzept am Lausitzring wiederauferstehen lassen. Der Love-Parade-Gründer Dr. Motte begegnet dem Projekt mit Argwohn und Desinteresse.

Der Berliner Party-Veranstalter Christian Gernemann will die Love Parade wiederbeleben. Der 35-Jährige möchte auf der Lausitzring-Rennstrecke, 115 Kilometer von Berlin entfernt, eine Techno-Großveranstaltung mit dem Namen „Love Convoy“ auf die Beine stellen. Die Veranstaltung soll eine Mischung aus Festival und Techno-Parade werden: Tagsüber sollen die Parade-Trucks rollen und abends Bühnen und Dancefloors bespielt werden. Eine Sprecherin des Lausitzrings teilte mit, dass sie die Vision Gernemanns „für grundsätzlich erfolgversprechend“ halte.

Finanziert werden soll das ganze durch Crowdfunding, auch weil viele Sponsoren die Katastrophe der Dusiburger Loveparade 2010 frisch in Erinnerung haben. Nach einer Massenpanik kamen dort 21 Menschen ums Leben, über 500 wurden verletzt.

Dr. Motte, Mitbegründer der ersten Love-Parade 1989. hat der Veranstaltung – auch, wenn sein Wort kein Gewicht haben dürfte, seine Zustimmung versagt. So schrieb er in einem offiziellen Statement auf seiner Homepage:

„Ich habe schon früher, zu den Bemühungen anderer Veranstalter, so vieles gesagt was sich auch hierauf wieder übertragen ließe. Außerdem habe ich gerade ganz andere Dinge im Kopf. Ich habe quasi eine Standleitung zur Betroffenen-Initiative „LoPa 2010“ in Duisburg. Dort kämpft man um den Erhalt der Rampe am Karl-Lehr-Tunnel als Gedenkstätte für die Opfer und Hinterbliebenen. Das ist mir im Augenblick viel wichtiger, als mir Gedanken über irgendeine vielleicht stattfindende Veranstaltung von irgendwem irgendwo zu machen.“

Bereits letztes Jahr hatte der DJ, der mit bürgerlichem Namen Matthias Roeinghheißt,  seine Zweifel an einer Fortsetzung der Love-Parade öffentlich kundgetan. Auch forderte er harte Strafen für die Veranstalter der Dusiburger Loveparade: „Alle in U-Haft nehmen. Einsperren“.

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