Drei Runden Eleganz

Nie boxte „The Greatest“ besser: Ein prächtiger Band ehrt den Jahrhundertsportler Muhammad Ali, der vor 50 Jahren seine Profi-Karriere begann.

Houston, Texas, 14. November 1966. Nach der dritten Runde liegt Cleveland „Big Cat“ Williams am Boden, der Ringrichter zähl von zehn runter und Muhammad Ali jubelt. Wieder einmal ist er „The Greatest“.

Viele Experten halten diesen Kampf für den besten des Jahrhundertsportlers, der vor 50 Jahren als Cassius Clay seine Profi-Karriere begann. Ali, dessen Kämpfe der Literaturwissenschaftler Jan Phillip Reemtsma in seinem Buch „Mehr als ein Champion“ mit der gleichen Akribie, Begeisterung und Tiefenschärfe analysiert wie sonst die Texte Arno Schmidts, hat nie eleganter geboxt als in diesem Titelfight gegen den Mann aus Griffin, Georgia, dem seit einer Auseinandersetzung mit der Polizei 1964 eine .357 Magnum-Kugel im Leib steckte. Nicht im „Fight Of The Century“ oder im „Thrilla In Manilla“ gegen Joe Frazier, nicht im „Rumble In The Jungle“ gegen George Foreman. „That Cleveland Williams had a lot of hard punches“, sagte Ali später anerkennend. Der Fotograf Neil Leifer hielt den Moment des Triumphes aus einer Höhe von 25 Metern in nebenstehendem Bild fest.

Zu sehen ist diese Aufnahme in dem Band „Greatest Of All Time“ des Taschen Verlages. Vor sieben Jahren erschien dieses seinerzeit 23 Kilogramm schwere Werk mit tausenden von Abbildungen, Fotos, Kunstwerken, Memorabilien und den besten Interviews und Artikeln der letzten fünf Jahrzehnte erstmals beim Taschen Verlag. Nun gibt es die von Schwer- auf Leichtgewicht reduzierte Version für den kleineren Geldbeutel (99,99 Euro). Am 17. Januar wird „The Greatest“ übrigens 69 Jahre alt. Herzlichen Glückwunsch! MB

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