Duke Ellington – Ellington Uptown

Ein Big-Band-Arrangement kann auch wenn es noch so wirkungsvoll ist für einen Solisten eine einengende Angelegenheit sein. Je kreativer der Improvisator ist, desto eher fühlt er sich in einer Zwangsjacke. Nicht so bei Duke Ellington, denn der komponierte „Maßanzüge“ für seine Bandmitglieder. Alle waren sie Individualisten, von Ellington innerhalb seines raffinierten Orchestersounds geschickt eingesetzt. Auch bei „Ellington Uptown“ blieb er 1953 dem Prinzip treu, die Spezialitäten seiner Musiker bewusst in Szene zu setzen: etwa Betty Roches Bebop-Vokalismen auf „Take The A Train“ oder die unterschiedlichen Klarinettenstile von Russell Procope und Jimmy Hamilton, die er bei „The Mooche“ gegenüberstellt; das Highlight von „Perdido“ ist zweifellos Clark Terrys Trompetenspiel, und Louis Bellsons Schlagzeug-Solo auf „Skin Deep“ geht als Prototyp der Rock-Schlagzeugsolos der siebziger Jahre durch. Zusätzlich zu den genannten Swing-Nummern enthält das Werk auch zwei längere Stücke, die „Harlem Suite“ und die „Controversal Suite“ in seiner programmatischen Breite ist das Album der Schlüssel zum Verständnis dieses großen Bandleaders der Swing-Ära. Will man sich ernsthaft mit Jazz befassen, dann kommt man an „Ellington Uptown“ nicht vorbei.

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